Das große Ziel fest im Blick
Manuel Kleebauer hat seine Karriere beim TSV Nördlingen begonnen und wechselt nun zum Bundesligaclub nach Bayreuth. Dort trifft er auf einen alten Bekannten
Der Basketballkorb in der Einfahrt sieht aus, als wären schon viele Bälle durch den Ring gestopft worden. Nahezu jeden freien Nachmittag habe Manuel Kleebauer dort verbracht, erinnert sich sein Vater Karl-Heinz. „Er hat die gleichen Übungen immer und immer wieder gemacht, bis er sie perfekt einstudiert hatte“, sagt Vater Kleebauer über seinen Sohn und lacht. Ehrgeizig sei er schon immer gewesen, eine gute Voraussetzung, um es im Sport weit zu bringen.
Denn Manuel Kleebauer ist gerade dabei, seinen Traum zur Wirklichkeit zu machen. Durch seine guten Leistungen in der U14-Mannschaft des TSV Nördlingen und der Bayernauswahl wurden Trainer der Konkurrenz auf ihn aufmerksam und luden ihn zu einem Probetraining ein. Das größte Interesse kam aus Ulm und Bayreuth – beide Vereine können mit einer Bundesligamannschaft natürlich eine attraktive Perspektive für junge Spieler bieten.
Leicht gefallen sei ihm die Entscheidung nicht, sagt Manuel Kleebauer. Einerseits waren da die Heimat, die Familie und die Freunde, andererseits die vielleicht einmalige Chance, einen Schritt in Richtung Profi-Basketball zu machen. Wenn es einen Moment gab, der ihn in seiner Entscheidung beeinflusst habe, dann sei es beim Probetraining in Bayreuth gewesen, sagt Kleebauer. Eine Woche war er in der oberfränkischen Stadt, schaute sich dort das Internat an, in dem er wohnen würde. Mit den potenziellen Teamkollegen der U16 ging es dann zum Training nicht in irgendeine Sporthalle, sondern in die Arena des Bayreuther Sportparks, wo sonst die Profis vor mehr als 3000 Zuschauern spielen. „Das war wirklich beeindruckend“, erinnert sich der 14-Jährige. Sowohl die Komplexität der Übungen wie auch die Teamkollegen hätten ihn dann restlos überzeugt, das Wagnis einzugehen. Sein Vater betont, dass man seinem Sohn seines Vaters wird so schnell nicht mehr benutzt werden. „Als Vater fällt es einem natürlich nicht leicht, wenn der Sohn wegzieht“, sagt Karl-Heinz Kleebauer. Aber er verstehe, dass sein Sohn die Chance nutzen will. „Wenn er nach Ulm gewechselt wäre, hätte es das für ihn viel anstrengender gemacht.“Denn dann hätte der 14-Jährige mehrmals die Woche nach der Schule mit dem Zug zum Training anreisen müssen. „In Bayreuth ist die Halle nur 50 Meter von der Schule entfernt“, sagt Manuel Kleebauer.
Es sei schon seltsam, meint der 14-Jährige. So langsam nehme der Traum, Basketball-Profi zu werden, ein wenig Form an. Die körperlichen Voraussetzungen sind jedenfalls schon mal nicht schlecht: 1,81 Meter misst Kleebauer bereits, knapp zehn Zentimeter möchte er mindestens noch wachsen, um in seiner favorisierten Position als Point-Guard spielen zu können. Momentan ist er wegen seiner Vielseitigkeit auf nahezu jeder Position im Einsatz. Die Chancen, noch weiter zu wachsen, stünden nicht schlecht, ergänzt sein Vater. In der Verwandtschaft gebe es viele großgewachsene Menschen.
Manuel Kleebauer ist nicht der erste Nördlinger, der den Schritt nach Bayreuth wagt. Moritz Trieb war erst zur vergangenen Saison nach Oberfranken gewechselt und steht dort im Profikader. Beim Training hat Kleebauer ihn bereits getroffen. Auch das ist Motivation, weiter hart für sein Ziel zu arbeiten.