Zurecht revidiert
Wie gut, dass im nächsten Schuljahr mehr Schüler die Mittelschule Nördlingen besuchen werden. Dass es eine weitere Klasse an der Bildungseinrichtung geben wird. Denn nur deshalb konnte der Stadtrat erneut über den Anbau an die Mittelschule beraten – und den äußerst unglücklichen Beschluss vom Februar dieses Jahres revidieren. Die PWG hat die Zeichen der Zeit erkannt, sie hat sich für die Mittelschule eingesetzt – und sie wird zurecht das Lob von Eltern, Schülern und Lehrern für ihr Engagement einheimsen.
Die CSU und die Stadtteilliste sind dagegen klar gescheitert. Die Idee, dass die Schüler aus Dürrenzimmern, Pfäfflingen und Löpsingen (wieder) nach Deiningen ausgelagert werden sollen, hat bei vielen Bürgern für Unverständnis gesorgt. Zu Recht. Die Nördlinger Mittelschule ist attraktiv, sie wird nicht nur von Kindern und Jugendlichen aus der Stadt und den Stadtteilen besucht – auch Buben und Mädchen aus Reimlingen, Ederheim, Hohenaltheim und Möttingen werden dort unterrichtet. Und dann wollen die beiden Fraktionen ausgerechnet die Nördlinger Kinder, quasi „ihre“Kinder, ausquartieren, aus einer Schule, die auch mit dem Geld Nördlinger Bürger vor Kurzem saniert wurde?
Die Idee der neuen Grundschule war dagegen durchaus charmant. Wer unterrichtet und lernt nicht gerne in einem ganz neuen Gebäude? Doch allein die Standortfrage hätte wohl eine erbitterte Debatte im Stadtrat, ja in der ganzen Stadt nach sich gezogen. Sie zu beantworten, hätte viel Zeit gekostet. Und damit wären die Platzprobleme der Mittelschule und der Grundschule Mitte nicht so schnell gelöst gewesen, wie sie es jetzt mit den Anbauten sein werden.
Der Beschluss, den der Stadtrat am Donnerstagabend gefällt hat, war gut. Nur: Der Weg dorthin war es nicht. Es wäre wünschenswert, dass bei der nächsten Auseinandersetzung wieder die Sache im Vordergrund steht – nicht die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner.