Rieser Nachrichten

Der „Herr der Zahlen“geht

Harburger Stadtkämme­rer verabschie­det sich

- VON FABIAN KLUGE

Sprachlos sei er während seiner Tätigkeit selten gewesen. Den Harburger Stadträten ist dies gelungen. Joseph Mayer geht nach 31 Jahren im Dienste der Stadt in den Ruhestand und hinterläss­t damit einen „Einschnitt“, wie Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian bei der Stadtratss­itzung betonte. „Er hat uns stets das Gefühl gegeben, dass er gerne im Rathaus arbeitet. Seine Amtszeit war eine erfolgreic­he Zeit für die Stadt“, lobte Kilian. Mayer habe sich nicht nur um die Zahlen und den Haushalt Harburgs gekümmert, sondern sich auch für verschiede­ne Projekte starkgemac­ht – „er betreute den Stadtwald, kümmerte sich um die Schülerbef­örderung und nahezu jedes neue Feuerwehra­uto haben wir ihm zu verdanken“, sagte der Bürgermeis­ter. Es sei schade, dass mit dem langjährig­en Stadtkämme­rer nun auch viel Wissen über die Abläufe in Ruhestand gehe. Zum Abschied überreicht­e Kilian im Namen der Stadt ein Bild vom Rathaus.

Auch die Stadträte ließen sich etwas einfallen. Elisabeth Trüdinger (CSU) gab Mayer im Namen aller Fraktionen Spitznamen, die ihn in seiner Tätigkeit beschriebe­n. So sei er ein Ratgeber gewesen, dem es gelang, den teils schwierige­n und komplizier­ten Haushalt anschaulic­h zu erklären. „Er war stets ein ruhiger, besonnener und überlegter Wächter des Haushalts.“Des Weiteren sei er ein Mahner der Finanzen und ein Herr der Zahlen gewesen, der so manchen Traum eines Stadtrates platzen ließ, wie Trüdinger mit einem Augenzwink­ern sagte. Schließlic­h krönten die Stadträte Mayer zum „Kaiser der Exceltabel­len“. Seine Nachfolge im Harburger Rathaus übernimmt Wolfgang Stegmüller.

Der ehemalige Stadtkämme­rer selbst freute sich über die positive Bewertung seiner Kollegen. „Ich bin immer gerne ins Rathaus gekommen – das lag auch am respektvol­len Arbeitsumf­eld“, erklärte Mayer. Er sei immer in die Abläufe integriert gewesen, und obwohl früher deutlich emotionale­r diskutiert wurde, würde er den Job wieder machen. Und so fand Mayer am Ende doch wieder seine Worte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany