Der „Herr der Zahlen“geht
Harburger Stadtkämmerer verabschiedet sich
Sprachlos sei er während seiner Tätigkeit selten gewesen. Den Harburger Stadträten ist dies gelungen. Joseph Mayer geht nach 31 Jahren im Dienste der Stadt in den Ruhestand und hinterlässt damit einen „Einschnitt“, wie Bürgermeister Wolfgang Kilian bei der Stadtratssitzung betonte. „Er hat uns stets das Gefühl gegeben, dass er gerne im Rathaus arbeitet. Seine Amtszeit war eine erfolgreiche Zeit für die Stadt“, lobte Kilian. Mayer habe sich nicht nur um die Zahlen und den Haushalt Harburgs gekümmert, sondern sich auch für verschiedene Projekte starkgemacht – „er betreute den Stadtwald, kümmerte sich um die Schülerbeförderung und nahezu jedes neue Feuerwehrauto haben wir ihm zu verdanken“, sagte der Bürgermeister. Es sei schade, dass mit dem langjährigen Stadtkämmerer nun auch viel Wissen über die Abläufe in Ruhestand gehe. Zum Abschied überreichte Kilian im Namen der Stadt ein Bild vom Rathaus.
Auch die Stadträte ließen sich etwas einfallen. Elisabeth Trüdinger (CSU) gab Mayer im Namen aller Fraktionen Spitznamen, die ihn in seiner Tätigkeit beschrieben. So sei er ein Ratgeber gewesen, dem es gelang, den teils schwierigen und komplizierten Haushalt anschaulich zu erklären. „Er war stets ein ruhiger, besonnener und überlegter Wächter des Haushalts.“Des Weiteren sei er ein Mahner der Finanzen und ein Herr der Zahlen gewesen, der so manchen Traum eines Stadtrates platzen ließ, wie Trüdinger mit einem Augenzwinkern sagte. Schließlich krönten die Stadträte Mayer zum „Kaiser der Exceltabellen“. Seine Nachfolge im Harburger Rathaus übernimmt Wolfgang Stegmüller.
Der ehemalige Stadtkämmerer selbst freute sich über die positive Bewertung seiner Kollegen. „Ich bin immer gerne ins Rathaus gekommen – das lag auch am respektvollen Arbeitsumfeld“, erklärte Mayer. Er sei immer in die Abläufe integriert gewesen, und obwohl früher deutlich emotionaler diskutiert wurde, würde er den Job wieder machen. Und so fand Mayer am Ende doch wieder seine Worte.