Den Goldmädchen auf der Spur
Beachvolleyball wird in der Region attraktiver. Grund dafür sind zum einen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst. Die Beachszene im Landkreis ist zum anderen überaus aktiv
Es glich einem Olympiamärchen, als Laura Ludwig und Kira Walkenhorst im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Rio die Goldmedaille im Beachvolleyball für Deutschland nach Hause holten. Dann geschah das auch noch ausgerechnet gegen die Brasilianerinnen Agatha und Barbara, die an der Copa Cabana als Favoriten galten. Für die Volleyballvereine in der Region regt sich aber nicht erst seit dem Triumph der Goldmädchen etwas an den Mitgliedszahlen – Ludwig und Walkenhorst beflügeln die Entwicklung.
Der Volleyball-Abteilungsleiter des FSV Marktoffingen, Josef Wizinger, bestätigt: Die sogenannte „Beachszene“in der Region wächst. Gemeint sind die Beachvolleyballspieler – sei es nun im Verein oder in der Freizeit im Freibad. Dieselbe Entwicklung vermeldet auch Andreas Frisch. Der Abteilungsleiter Volleyball des TSV Nördlingen sagt, dass der Verein „enormen Spielerzuwachs“bekommen hätte. Die Volleyballer trainieren im Sommer gern im Sand. Der Grund, so Frisch, liege selbstverständlich einerseits am Spaß. Andererseits bringe dieses Training aber auch einen besonderen Effekt mit sich. „Sprungkraft und Fitness können im Sand gesteigert werden, weil dessen weiche Beschaffenheit die Mus- mehr fordert“, sagt er. Und natürlich profitieren die erfolgreichen Mannschaften auch in Marktoffingen von den komplexeren Anforderungen im Sand. Wizinger erklärt: „Die Spieler verbessern sich in der Lösungsfindung. Draußen sind sie Sonne, Wind und Regen ausgesetzt; da ist man mehr angehalten, unter nicht so optimalen Bedingungen Lösungen zu finden. Das bringt schließlich Vorteile für die Halle.“
Beachvolleyball hat seinen besonderen Reiz. Für Regionalligaspielerin Theresa Wizinger ist das nicht nur das Sporteln in der Sonne mit dem Braunwerden als angenehmem Nebeneffekt. Anders als in der Halle, wo fünf weitere Spieler auf dem Feld stehen, sei man im Sand mit nur einem Mitspieler mehr gefordert. „Man ist ständig am Ball und hat eine größere Fläche zu verteidigen“, sagt die 30-Jährige vom FSV Marktoffingen. „Da kann man dem Ball auch mal hinterherhechten.“
Während sie beispielsweise in der Halle fest als Zuspielerin agiert, kann sie beim Beachvolleyball auch als Angreiferin spielen. Die gemischten Mannschaften ermöglichen außerdem, dass Frauen und Männer in einem Team spielen. In der Halle sind die Mannschaften bekanntlich nach Geschlechtern gekulatur trennt. Das Wetter biete zudem so manche Herausforderung, gerade wenn der Wind stärker bläst.
Beachvolleyball im Ries trainieren
Wer sich in der Region auf die Spuren der „Golden Mädelzzz“, wie sich Ludwig und Walkenhorst selbst nennen, machen möchte, der kann dies beim FSV Marktoffngen oder aber beim TSV Nördlingen tun. Auf diversen Beachsportanlagen können Hobbysportler dem Sport auch nacheifern (siehe Grafik). Andreas Frisch sagt, dass gerade Anfänger im Hobbybereich mit mehr als zwei Personen im Sand spielen könnten.
Schließlich noch ein paar Grundsätze zur Auffrischung: Gezählt wird bis zu Punkt 21. Spieler sollten natürlich die Begrenzungslinien entlang des Feldes beachten. Nach drei Ballkontakten muss der Ball über das Netz gespielt werden . Im Sommer gilt draußen: viel, viel trinken. O
Beachvolleyballtraining beim TSV Nördlingen findet donners tags von 18 bis 20 Uhr statt. Mannschaf ten des FSV Marktoffingen treffen sich mittwochs ab halb fünf – je nach Alters stufe – im Sand. Beide Male spielen die Sportler auf den Plätzen im Nördlinger Freibad auf der Marienhöhe. Mittwochs findet laut Josef Wizinger gleichzeitig ein Schülertraining auf der Beachvolley ball Anlage in Wallerstein statt.