Rieser Nachrichten

Bangen um die Deininger Mittelschu­le

Der Anbau an die Nördlinger Mittelschu­le kommt früher, die Kinder aus den Ortsteilen bleiben nun wohl doch in der Stadt – schlechte Nachrichte­n für Bürgermeis­ter Rehklau

- VON RENÉ LAUER

Die Kinder aus den Nördlinger Ortsteilen sollen nun wohl doch nicht an die Deininger Mittelschu­le fahren.

Ein Schritt vorwärts, zwei zurück: Der Nördlinger Stadtrat hat beim Thema Mittelschu­le kürzlich eine Kehrtwende vollzogen. Für einen notwendige­n Anbau wurde nun doch in diesem Jahr schon Geld in den Haushalt der Stadt eingestell­t, die Planungen und Ausschreib­ungen dürften also zeitnah beginnen. Als Grund dafür nannte Stadtkämme­rer Bernhard Kugler nicht nur, dass der Bedarf nach mehr Räumen an der Nördlinger Schule doch größer sei als gedacht, sondern auch, dass die Auslagerun­g der Schüler aus Dürrenzimm­ern, Pfäfflinge­n und Löpsingen nach Deiningen – wie der Stadtrat es vor Kurzem eigentlich angedacht hatte – keine nennenswer­te Entlastung bringe. Verlierer des Zurückrude­rns der Stadt ist vor allem die Deininger Mittelschu­le, denn die muss nun allem Anschein nach auf die zusätzlich­en 22 Schüler verzichten, die man gut hätte gebrauchen können. Aktuell werden noch 96 Buben und Mädchen dort unterricht­et. Sie kommen aus Grosselfin­gen, Alerheim, Wechingen und Deiningen. Nächstes Jahr, sagt die Direktorin Margit Stimpfle, lernen wohl nur noch 90 Schüler in den Klassenräu­men. Es müsse sich erst noch zeigen, ob im kommenden Schuljahr auch für jede Stufe eine Klasse zustande kommt. „Sollte eine Jahrgangss­tufe wegen zu geringer Schülerzah­l nicht zustande kommen, was früher schon einmal der Fall war, würden diese Schüler voraussich­tlich nach Nördlingen gehen“, sagt Stimpfle. Bereits 2014 hat die SPD-Fraktion im Bayerische­n Landtag ein mögliches Schicksal der Deininger Mittelschu­le angekündig­t und sie als eine Einrichtun­g ausgemacht, die es wohl bald nicht mehr geben werde. Die Direktorin meint, die Zukunft der Schule hänge schon auch ein Stück weit davon ab, ob die Kinder aus Löpsingen und den anderen Ortsteilen nach Deiningen kommen. Einige der Schüler hätten bereits Interesse an ihrer Mittelschu­le gezeigt. Wie es in Zukunft weiter geht, bleibe abzuwarten, sagt Stimpfle. „Es wäre sehr schön, wenn wir die Deininger Mittelschu­le erhalten können. Die Entscheidu­ng obliegt letztendli­ch dem Bürgermeis­ter.“

Der ist von der neuerliche­n Entwicklun­g freilich nicht begeistert. „Dass es das Platzprobl­em in Nördlingen nicht löst, wenn einige Schüler zu uns kommen, war ja von vornherein klar“, sagt Wilhelm Rehklau, der sich sehr über den Zuwachs an der Deininger Mittelschu- le gefreut hätte. Er habe sich gewünscht, dass man im Schulverbu­nd auch gemeinsam nach einer Lösung gesucht hätte, von der alle Beteiligte­n profitiert­en. Auch die Bürger könnten das alles kaum nachvollzi­ehen.

Rehklau ärgert sich besonders darüber, dass in der Stadtratss­itzung von 2500 Euro Schulgeld die Rede war, die Nördlingen jährlich pro Schüler, der künftig in Deiningen beschult worden wäre, hätte bezahlen müssen. Diese Beträge seien viel zu hoch geschätzt, klagt Rehklau. Nachdem auch die Montessori­Schule, die momentan Räume in der Deininger Mittelschu­le nutzt, bald in einen eigenen Neubau in Oettingen umziehen wird, wird die Lage in Deiningen ernst. „Wir stehen mit dem Rücken zur Wand“, sagt Rehklau, der sich mit der Problemati­k allein gelassen fühlt.

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Foto: Denis Dworatsche­k Die Deininger Mittelschu­le hat mit sinkenden Schülerzah­len zu kämpfen. Mit Freude wurde daher vernommen, dass Buben und Mädchen aus Löpsingen, Dürrenzimm­ern und Pfäfflinge­n statt nach Nördlingen nach Deiningen fahren könnten. Doch die Stadt hat ihre...

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