Windräder: Wo ist die Ehrlichkeit?
Zum Leserbrief von Georg Holzheu in den Rieser Nachrichten am 7. Juni: Lieber Herr Holzheu, ich vermisse Ehrlichkeit in der Diskussion um neue Windräder. Sagen Sie doch einfach, dass Sie Windräder hässlich finden und Sie keine Lust auf die Energiewende haben. Ihre Argumente sind jedenfalls fast ausnahmslos an den Haaren herbei gezogen! Der Beitrag von Windrädern sei nicht messbar? Lächerlich! Zwölf Prozent der Stromerzeugung im Industrieland Deutschland kommt bereits aus Windkraft (Bundeswirtschaftsministerium, 2016). Ein messbarer und wichtiger Beitrag. Windräder zerstörten das Landschaftsbild? Ja, sie sind ein Eingriff in die Landschaft, aber wann reden wir endlich über weiter wuchernde Gewerbegebiete, Umgehungsstraßen und über die zahllosen Neubaugebiete mit riesigen Häusern und überdimensionierten Doppelgaragen? Wussten Sie, dass der Flächenverbrauch pro Kopf auf dem Land höher ist, als in den Ballungsgebieten (auf dem Land ist der Grund halt noch günstig)? Windräder sollten tatsächlich die Vogelwelt möglichst wenig beeinträchtigen, da gebe ich Ihnen recht. Leider hat die Staatsregierung jedoch eine unsägliche Abstandsregel für Windräder erlassen, die es kaum noch möglich macht, neue Standorte zu finden. Würde diese 10H-Regel endlich fallen, könnten auch wieder vogelfreundlichere Standorte gefunden werden. Genau wie Sie, Herr Holzheu, hoffe ich, dass die Entscheidungsträger ihrer Verantwortung für uns Bürger gerecht werden und zwar so, dass meine Kinder und Enkel hier auch noch leben können. Den Klimavertrag von Paris haben 193 Staaten unterzeichnet – bei welchen Fragen gibt es heutzutage schon noch so viel Einigkeit? Pro Kopf ist unser Energieverbrauch immer noch fast Weltspitze. Wir sind also gefordert, etwas zu tun (und erst danach die Chinesen, Inder, usw.). Mir sind Windräder lieber als ein Atomkraftwerk in Gundremmingen, als Millionen Klimaflüchtlinge, die gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen und zunehmende Wetterextreme, die unseren Bauern und der Umwelt zu schaffen machen.“
Nördlingen