Rieser Nachrichten

Einzelhand­el: Die Stadt muss sich entscheide­n

- VON RENÉ LAUER redaktion@rieser nachrichte­n.de

Einen Drogeriema­rkt darf es außerhalb der Stadtmauer­n wohl geben, hat die Stadt Nördlingen kürzlich entschiede­n. Eine Apotheke aber nicht. Den neuen BioSuperma­rkt in der Nürnberger Straße? Soll nicht kommen, wenn es nach der Verwaltung und ihrem Grundsatz „innen vor außen“geht, darf aber vermutlich trotzdem. Dieser Einzelhand­els-Wahnsinn muss aufhören.

Für die Bürger ist es nicht mehr nachvollzi­ehbar, aus welchen Gründen ein neuer Laden nun außerhalb der Stadtmauer­n eröffnen darf oder nicht. Es scheint, als käme es nicht auf ihre Wünsche und Bedürfniss­e an, sondern nur auf die der Stadt. Ein zusätzlich­er Drogeriema­rkt wurde von den Nördlinger­n schon lange befürworte­t. Trotzdem waren unzählige Diskussion­en und ein Einzelhand­elsgutacht­en nötig, um die Verwaltung zähneknirs­chend zum Einlenken zu bewegen. Dabei sollte im Fokus der Stadt stehen, Nördlingen für Bürger möglichst attraktiv zu gestalten, also ihren Wünschen so gut es geht nachzukomm­en. Dazu gehört ein breites Angebot an Geschäften – egal, ob in der Stadt oder außerhalb.

Für Unternehme­r ist die momentane Situation nicht nur undurchsic­htig, sondern oft sogar unfair. Auf dem ehemaligen KathreinGe­lände wird ein Feinkostla­den von der Stadt abgelehnt, wenige Hundert Meter weiter darf ein neuer Bio-Supermarkt aber offenbar eingericht­et werden. Mit der komplizier­ten Regulierun­g schreckt die Stadt potenziell­e Interessen­ten ab, die das Angebot in der Stadt bereichern würden.

Die Verwaltung muss eine Entscheidu­ng treffen: Entweder das Zentrum wird für Anbieter und Kunden attraktive­r gestaltet, etwa durch mehr Parkplätze, sodass Unternehme­n gerne in die Stadt kommen – oder sie lässt von der strikten „innen vor außen“-Regel ab und hört auf, den Markt künstlich zu regulieren. So kann es jedenfalls nicht weitergehe­n.

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