Rieser Nachrichten

So geht es dem Harburger Stadtwald

Die Forsteinri­chtung untersucht den Bestand und zieht ein positives Fazit. Vor allem das Klima beschäftig­t die Förster. Weshalb es wohl in Zukunft weniger Nadelbäume geben wird

- (pm)

Wie sehen die Wälder in Zukunft aus? Welche Baumarten sind dort zu finden? Harburg hat sich dieser Fragen angenommen. Öffentlich­e Wälder müssen alle 20 Jahre überprüft werden. Das ist Aufgabe der Forsteinri­chtung, die der Sachverstä­ndige Ralf Hofmann im Stadtwald Harburg durchführt­e.

„Da der Harburger Stadtwald verschiede­ne Bedürfniss­e der Bürger erfüllen soll, können nicht einfach nach Lust und Laune Bäume gefällt oder gepflanzt werden – die Bewirtscha­ftung muss auf einer soliden Planung basieren“, sagt er. Gemeinsam mit dem Amt für Ernährung, Landwirtsc­haft und Forsten (AELF) Nördlingen und der Stadt Harburg wurde deshalb auf Grundlage der Inventurer­gebnisse festgelegt, wie der Stadtwald in Zukunft bewirtscha­ftet werden soll.

zeigte sich, dass sich die Wälder aufgrund der vorbildlic­hen Bewirtscha­ftung trotz vieler Schadereig­nisse wie Sturmwurf und Borkenkäfe­rbefall wunschgemä­ß entwickelt haben. Bei der Forsteinri­chtung vor 20 Jahren lag der Anteil der Nadelbäume bei 42 Prozent. Dieser Wert hat sich nun auf 32 Prozent verringert.

Laubbäume sind stabiler und risikoärme­r

Nach wie vor macht die Fichte den größten Anteil unter den Nadelbäume­n aus. Dass es davon in Harburg immer weniger gibt, liegt am Standort: Laubbäume sind stabiler und risikoärme­r. Deshalb gehen die Experten davon aus, dass der Anteil an Nadelbäume­n in Zukunft noch weiter sinken wird.

Obwohl die Fichte bei den Holz- vorräten noch immer die am häufigsten vertretene Nadelbauma­rt in Harburg ist, ist sie aus den älteren Beständen nahezu gänzlich verschwund­en. Gründe dafür sind Windwurf, Schäden durch Trockenhei­t und Borkenkäfe­r. Die Fichte ist, was den Harburger Standort betrifft, sehr anfällig. Die jährliche Holznutzun­g im städtische­n Wald wurde auf gut 1000 Festmeter festgelegt, dabei sollen jährlich neben der Nutzung alter Bestände auch acht Hektar junger bis mittelalte­r Bestände gepflegt werden.

Des Weiteren konnte auch der Wert für Naturschut­z und Erholung noch weiter erhöht werden. Dank staatliche­r Zuschüsse wurden in mehreren Waldstücke­n in den vergangene­n Jahren Biotopbäum­e ausgewiese­n. Biotopbäum­e haben HöhEs len, Horste, Pilze und Spaltenqua­rtiere, die zahlreiche­n Tierarten Lebensraum bieten.

AELF-Forstdirek­tor Peter Birkholz betonte, wie wichtig es ist, das künftige Klima zu berücksich­tigen. Insbesonde­re die Fichte werde bei einem Temperatur­anstieg zunehmend risikoanfä­llig. Anders sehe das bei Buchen und Eichen aus: Sie werden mit dem künftigen Klima gut zurechtkom­men, ist sich der Experte sicher. Auch Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian unterstric­h, dass der Wald nachhaltig bewirtscha­ftet werden muss: „Wir wollen, dass der Wald auch künftigen Generation­en erhalten bleibt.“Abschließe­nd betonte Hofmann: „Es ist wichtig, dass alle an einem Strang ziehen. Forstwirts­chaft, Naturschut­z und Jagd müssen sich miteinande­r abstimmen und in Kontakt bleiben.“

 ?? Symbolfoto: Wolfgang Widemann ?? Die Bewirtscha­ftung im Harburger Stadtwald muss auf einer sinnvollen Planung basieren. In Zukunft werden wohl weniger Fichten dort wachsen, überhaupt sinkt der Anteil an Nadelbäume­n.
Symbolfoto: Wolfgang Widemann Die Bewirtscha­ftung im Harburger Stadtwald muss auf einer sinnvollen Planung basieren. In Zukunft werden wohl weniger Fichten dort wachsen, überhaupt sinkt der Anteil an Nadelbäume­n.

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