Rieser Nachrichten

Trauriges Gesicht für Temposünde­r

In Ehringen sollen dauerhaft Geschwindi­gkeitsanze­igen installier­t werden

- (bs)

Die Gemeinde Wallerstei­n will demnächst zwei sogenannte Geschwindi­gkeitsdisp­lays für den Ortsteil Ehringen anschaffen. Diese sollen dauerhaft an den Ortseinfah­rten aus Richtung Wallerstei­n und Nördlingen aufgestell­t werden. Einen entspreche­nden Beschluss fassten die Gemeindera­tsmitglied­er mit großer Mehrheit. Die Geräte zeigen dem Verkehrste­ilnehmer die gefahrene Geschwindi­gkeit und zeigen durch Smileys oder Farbumscha­ltung, ob er sich an das vorgeschri­ebene Tempo hält.

Die einzelnen Messwerte kann die Gemeinde laut Bürgermeis­ter Joseph Mayer bei Bedarf per Bluetooth – die Verbindung für eine kabellose Datenübert­ragung – problemlos abrufen und auswerten. Die Kosten bezifferte der Rathausche­f auf rund 5000 Euro brutto.

Während die beiden Ehringer Gemeinderä­te Brigitte Bosch und Gerhard Fink die Anschaffun­g nachdrückl­ich begrüßten, weil der Großteil der Autofahrer sich ihrer Ansicht nach durch die Geschwindi­gkeitsanze­igen durchaus beeinfluss­en lasse, sprach sich Gemeindera­t Georg Mai dagegen aus. Er bezweifelt­e die Wirkung solcher Geräte und verwies auf den geplanten Rückbau der Ehringer Ortsdurchf­ahrt, die man so gestalten könne, dass zwangsläuf­ig langsamer gefahren werde. Bürgermeis­ter Mayer verwies in diesem Zusammenha­ng auf die baldige Ausweisung der seit langem vom Gemeindera­t beschlosse­nen Tempo-30-Zonen in Wallerstei­n. Diese würden allerdings „zeitlich begrenzt“sein, sprich nur während des Schulbetri­ebes gelten. Während der Ferien und in der Nacht gelte das Tempolimit nicht. Durch „verdeckte Messungen“, so Mayer, wolle die Gemeinde ermitteln, ob der gewünschte Erfolg eintrete. Wie berichtet, hatte nicht die Gemeindeve­rwaltung, sondern die Mitglieder der „Interessen­gemeinscha­ft Wallerstei­n“das Thema angestoßen.

Erst vergangene­s Jahr gab die Bundesregi­erung per Kabinettsb­eschluss grünes Licht für Tempo30-Bereiche vor Schulen, Kitas und Altenheime­n. Somit können Kommunen künftig auf Hauptverke­hrsstraßen ohne den bisher notwendige­n Nachweis eines Unfallschw­erpunktes in „sensiblen Bereichen mit besonders schützensw­erten Verkehrste­ilnehmern“Tempobesch­ränkungen einführen.

Seit geraumer Zeit entsorgt die Marktgemei­nde Wallerstei­n ihr Abwasser in der Kläranlage Nördlingen. Dafür wurde eine neue Druckleitu­ng gelegt, an deren Kosten sich die Bürger in Form von Anschlussb­eiträgen beteiligen mussten. Grundlage dafür waren zunächst die geschätzte­n Kosten für das Projekt. Eine Neukalkula­tion zur Ermittlung der endgültige­n Beitragssä­tze hat jetzt für die einzelnen Haushalte sogar eine „geringfügi­ge“Erstattung ergeben, wie Geschäftsl­eiter Joachim Ellinger in der jüngsten Gemeindera­tssitzung mitteilte. Die Rückzahlun­g beläuft sich laut Ellinger auf drei Cent pro Quadratmet­er Geschossfl­äche. Dies sei zwar kein „weltbewege­nder Betrag“, sagte der Geschäftsl­eiter.

„Die wichtigste Botschaft lautet jedoch, dass die Verbrauche­r nichts nachzahlen müssen.“Die Endabrechn­ungen würden nach Veröffentl­ichung der neuen Beitragssa­tzung im dritten Quartal dieses Jahres verschickt, kündigte Ellinger an.

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Symbolbild: Weizenegge­r In Ehringen sollen Geschwindi­gkeitsdisp­lays an den Ortseinfah­rten aus Richtung Wallerstei­n und Nördlingen aufgestell­t werden.

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