Eineinhalb Stunden Leichtigkeit
Für Angelique Kerber sind die Glücksmomente rar geworden. Ein Schaukampf mit Altmeister Thomas Muster brachte nur kurzfristig Spaß. Hinterher kam der Wermutstropfen
Halle Linkshänderin in Halle. Selbstkritik habe auf ihrer Tagesordnung gestanden, beschrieb sie die Aufarbeitung der Misserfolge.
Boris Becker bot seine Hilfe an, um Angelique Kerber aus dieser sportlichen Krise herauszuholen. Sie nahm die Offerte nicht an und arbeitet weiter mit ihrem Coach Torben Beltz, mit dem sie sich auf Mallorca für die Rasensaison mit dem Höhepunkt in Wimbledon vorbereitete, ehe sie zum Schaukampf nach Halle reiste.
Beltz und Kerber haben Änderungen für ihre gemeinsame Trainingsarbeit beschlossen. „Und ich muss intensiver an meiner Fitness arbeiten“, verriet Kerber, die trotz schwacher Leistungen weiterhin die Nummer eins im Frauentennis ist, nach dem 7:6 (6), 3:6, 12:10 im Schaukampf gegen Barbara Schett und Michael Stich.
Der Wimbledonsieger von 1991 wollte sich zum Thema über Kerbers Krise nicht äußern. „Es steht mir nicht zu, Angelique Tipps zu geben.“Rückblickend auf seine eigene Karriere meinte er aber: „Jeder Spieler ist aus einer Krise wieder herausgekommen.“Thomas Muster ist überzeugt, dass Angelique Kerber schon recht bald „wieder großdie artig spielen wird. Im Mixed habe ich doch ein gutes Spiel von ihr gesehen“, meinte der Charmeur aus Österreich. Am Tag danach gab es einen Wermutstropfen: Kerber sagte ihre Teilnahme am WTA-Turnier in Birmingham wegen einer Verletzung im linken Oberschenkel ab. „Es war eigentlich okay, aber ich habe es die letzten Tage gemerkt, nachdem ich nach den French Open wieder mit dem Training angefangen habe“, sagte Kerber: „Ich habe immer noch die Hoffnung, dass ich nächste Woche in Eastbourne spielen kann, aber das Wichtigste ist, dass ich für Wimbledon fit bin.“