Notärzte: Mehr Rieser notwendig
Die Position der Kassenärztlichen Vereinigung
Herr Bachetzky, bei den Notarztbesetzungen im Ries gibt es immer noch Probleme – vor allem in der Nacht und an Wochenenden. Die Dienste werden immer noch zu einem Großteil von Dr. Hermann-Josef Scherrers sowie einem weiteren Kollegen abgedeckt.
Bachetzky: Wir haben eine Regelung mit dem gemeinsamen Kommunalunternehmen getroffen, wonach werktags von 7.30 Uhr bis 16 Uhr Ärzte vom Stiftungskrankenhaus Nördlingen die anfallenden Notarztdienste abdecken. Im Vergleich zu den Vorjahren war dies erst einmal ein Schritt zur Verbesserung der Situation.
Aber es „krankt“doch vorwiegend an den übrigen Zeiten.
Bachetzky: Das Problem im Bereich Nördlingen ist, dass dort seit vielen Jahren kaum ortsansässige Ärzte aus der Region Notarztdienste machen. Deshalb verteilen diese sich zwangsläufig auf wenige Kollegen. Hinzu kommt eine ganze Reihe von Medizinern von auswärts. Ohne diese wäre bisher der Sicherstellungsauftrag nur sehr schwer zu erfüllen gewesen.
Aber diese bleiben doch nach Aussage von Dr. Scherrers jetzt weg, weil sie nicht mehr in „Blöcken“über mehrere Tage im Einsatz sein können.
Bachetzky: Diese Aussage muss ich etwas relativieren. Von Freitag Nachmittag bis Montag früh können sie immer noch im Block Notarztdienste machen. Als Problem bleiben freilich die Nachtdienste unter der Woche.
Was gedenken Sie angesichts der Situation zu tun?
Bachetzky: Wir als KVB arbeiten weiter an der Lösung des Problems. Für das Ries brauchen wir nachts einfach mehr örtliche Ärzte, die bereit sind, Notarzteinsätze zu fahren. Wir werden dahingehend Gespräche mit der Nördlinger Notarztdienstgruppe führen und versuchen, zeitnah zu einer Verbesserung zu kommen. Zudem hat Herr Busse vom gKU signalisiert, unter Umständen noch mehr Krankenhausärzte zur Verfügung zu stellen. Das würde uns sicher helfen. Auch dahingehend werden wir das Gespräch suchen. Das Interview führte Bernd Schied