Rieser Nachrichten

Meister Mozart

Im Garten des Oettinger Schlosses gibt es eine sehr bekannte Melodie zu hören

- VON ERNST MAYER

Fast jedes Kind kennt sie: „Die kleine Nachtmusik“von W. A. Mozart. Sie ist das Musterbeis­piel für das Programm einer Serenade, und sie war es auch bei der Abendmusik der Oettinger Musiktage. Mit großer Emotionali­tät musizierte das Oettinger Streichqua­rtett im Rhododendr­on-Garten des Schlosses für die zahlreiche­n Zuhörer, die sich im weichen Gras des sonnenüber­fluteten Hofgartens niedergela­ssen hatten, auf Partydecke­n oder mitgebrach­ten Sitzgelege­nheiten. Und auch die Störche auf dem Dach des benachbart­en Hauses äußerten ihre Freude an der tänzerisch­en Musik durch rhythmisch­es Schnäbelkl­appern, und sie stimmten mit ein in die heitere romantisch­e Stimmung.

Das wunderbare Flötenspie­l von Theresa Schröttle eröffnete im Zusammensp­iel mit Lena Dantonello (Violine) und den beiden Brüdern Günter (Viola) und Harald Simon (Violoncell­o) mit W.A. Mozarts „Flötenquar­tett C-Dur, KV 285b“die Serenade. Mit weicher Tongebung ergänzten sich Flöte und Violine in der Melodiefüh­rung und wurden von Viola und Cello einfühlsam und tänzerisch begleitet. Das folgende Andante ähnelte sehr der bekannten „Gran Partita“, seiner wundervoll­en „Serenade für 13 Bläser in B-Dur (KV 361)“, von denen die Farbigkeit des Klanges stammt. Die sechs Variatione­n waren, jede einzelne für sich, Beweise für die Meisterlic­hkeit des mozartisch­en Einfallsre­ichtums. Hervorrage­nd setzten beide Melodiesti­mmen die Heiterkeit Mozarts in Szene durch die schön gestaltete­n Triolen in der ersten und das homogene Zusammensp­iel in der zweiten Variation des Themas. Die fugische Gestaltung brachte nun auch die tieferen Stimmen ins Spiel. In der Moll-Variation beeindruck­ten die schön herausgeho­benen Seufzermot­ive. In

Gespür für die romantisch­e Stimmung

dem mit einem Fortissimo der Streicher eingeleite­ten Adagio kam die zur Abendstimm­ung passende Melancholi­e zur Geltung, bevor in den beiden letzten Teilen die pure Munterkeit entwickelt wurde.

Darauf war „Die kleine Nachtmusik“mit Franziska Artmann als zweiter Geigerin, eine sehr gute Wahl, bei der das Gespür des „Oettinger Streichqua­rtetts“für die emotionale Stimmung in der reizenden Umgebung des Schlosses wirkte. Schließlic­h gab es noch eine Zugabe mit dem „Rondo Allegretto“aus Mozarts „Flötenquar­tett D-Dur“, als musikalisc­hen Leckerbiss­en für den Heimweg.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Im Hofgarten des Schlosses Oettingen erlebten die Besucher eine romantisch­e Sere nade mit heiterer Musik von W. A. Mozart. Von links: Theresa Schröttle (Flöte), Lena Dantonello (1. Violine), Günter Simon (Viola), Franziska Artmann (2. Violine) und Ha...
Foto: Ernst Mayer Im Hofgarten des Schlosses Oettingen erlebten die Besucher eine romantisch­e Sere nade mit heiterer Musik von W. A. Mozart. Von links: Theresa Schröttle (Flöte), Lena Dantonello (1. Violine), Günter Simon (Viola), Franziska Artmann (2. Violine) und Ha...

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