Rieser Nachrichten

Heisele genießt sein Heimspiel

Der Dillinger liegt nach der ersten Runde in München-Eichenried gut im Rennen. Kaymer ärgert sich über schwachen Start

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

München Eichenried Einer davon ist Sebastian Heisele, 28, aus Dillingen, der nach einer 70er-Runde 2 unter Par liegt. Das besondere an ihm: Er spielt seine erste Saison auf der European Tour und hat bereits durch gute Turnierpla­tzierungen in den Top 20 für Aufsehen gesorgt. Dennungstr­äger. noch ist es für ihn als Rookie weiterhin enorm wichtig, weitere gute Platzierun­gen zu holen, um sich damit die Spielberec­htigung für das nächste Jahr zu sichern. Mit einem Preisgeld von zwei Millionen Euro bietet das Münchner Turnier da die perfekte Gelegenhei­t.

Zumal Heisele aus der Region stammt und in Eichenried gewisserma­ßen ein „Heimspiel“hat. Die Eltern wohnen nach einem langen Auslandsau­fenthalt wieder zu Hause in Dillingen, er selbst hat seine „Base“, wie er es gern nennt, mittlerwei­le in der Münchner Maxvorstad­t aufgeschla­gen. Der Weltenbumm­ler genießt es, dass diesmal auch Freunde und Familie aus Dillingen anreisen und ihn beim Spiel begleiten können. „Es ist schön, ein solches Turnier vor der Haustür zu haben, auch wenn ich diesen Platz normalerwe­ise nicht spiele. Er liegt mir nicht ganz so“, gesteht Sebastian Heisele schmunzeln­d.

Schon auf seiner ersten Turnierrun­de zeigt sich warum. Mit seinem langen Spiel und Abschlägen, die an der 300-Meter-Marke kratzen, kann der 2,01 Meter große Profi in Eichenried nur selten punkten, oft landet er trotz brillanter Abschläge im vertrockne­ten Semi-Rough und hat von dort aus Schwierigk­eiten, die Grüns optimal zu attackiere­n. „Meine Schläge ins Grün waren zu zurückhalt­end“, lautete denn auch seine anschließe­nde Analyse.

Trotzdem will er an seinem Konzept auch in den nächsten Tagen festhalten. „Meine Strategie wird sich nicht ändern“, sagt er selbstbewu­sst. Mit der Runde von zwei Schlägen unter Par (darunter vier Birdies und zwei Bogeys) ist er nämlich grundsätzl­ich zufrieden. Ein, zwei Schläge weniger seien auch durchaus noch drin.

Schwierige­r könnte das Turnier für die Profis aber noch durch den zu erwartende­n Zuschauerz­ustrom werden. Schon am Auftakttag mussten Kaymer und Co. immer wieder ihre Schlagvorb­ereitung unterbrech­en, weil die vielen Fans am Rande für Störungen sorgten. „Ich musste mich bei meinen Flightpart­ner entschuldi­gen, denn es gab viele Zuschauer, die während des Schlages fotografie­rt haben“, merkte Kaymer an, wie schwierig es war, die nötige Konzentrat­ion zu halten.

„Sie wollen hier jetzt nicht ernsthaft telefonier­en.“Golfprofi Sebastian Heisele zu einem Zuschauer, dessen Handy klingelte

Auch Sebastian Heisele machte die Erfahrung an der 18, als kurz vor seinem zweiten Schlag lautstark ein Handy klingelte. „Sie wollen hier aber jetzt nicht ernsthaft telefonier­en“, wies Heisele den Zuschauer, der das Gespräch auch noch ungerührt annahm, mit deutlichen Worten auf die Golfplatz-Etikette hin. Danach konzentrie­rte sich der Profi wieder auf seinen Schlag und beendete das Loch sogar noch mit einem Birdie.

Bleibt Heisele auch heute so cool und abgeklärt, liegt der Cut, der nach der zweiten Turnierrun­de am heutigen Freitagabe­nd festgelegt wird, in greifbarer Nähe. Will Publikumsl­iebling Martin Kaymer dann noch mitspielen, muss er dringend besser putten. Kaymer startet mit Garcia und Titelverte­idiger Rafa CabreroBel­lo am heutigen Freitag um 13.40 Uhr, Heisele um 14 Uhr.

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Foto: Christian Kolbert Mit einer 70er Runde zeigte sich der Dillinger Sebastian Heisele zum Auftakt zufrieden.

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