Rieser Nachrichten

„Fake News“erkennen

Tipps für den Umgang mit Falschmeld­ungen

- (jako)

● Wann sollte man misstrauis­ch wer den? Das erste Indiz ist Ingrid Brodnig zufolge „extreme Emotionali­sierung“– wenn eine Meldung also derart extrem klingt, dass der erste Impuls lautet: Das muss ich allen Freunden mitteilen. Daraufhin sollte man sich die Frage stellen: Was lese ich hier eigentlich? ● Wie erkennt man Falschmeld­ungen

möglichst leicht? Wer die Seite, die eine Nachricht verbreitet, nicht kennt, sollte diese googeln, rät Brodnig. Oft gebe es Hinweise, dass die Seite schon einmal mit Falschmeld­ungen aufgefalle­n ist. Eine andere Möglichkei­t seien Bilder im Artikel. Hier hilft die Google-Bildersuch­e. Dafür muss man bei Google auf „Bilder“und dann ins Suchfeld klicken. Dort erscheint ein Kamera-Symbol. Nach einem Klick darauf kann man ein Foto hochladen oder die URL eines Bildes im Netz einfügen. Die Suchmaschi­ne zeigt, wo das Foto bereits erschienen ist. Dabei kann herauskomm­en, dass ein Bild nichts mit dem Artikel zu tun hat und schon mehrere Jahre alt ist.

Ein weiterer Tipp der Expertin: Auf der Internetse­ite ganz nach unten scrollen. Manchmal stehe dort ein Hinweis wie: „Diese Seite ist frei erfunden, alles hier ist Satire.“Einige Seiten versuchen sich juristisch abzusicher­n, indem sie behaupten, alles wäre nur Satire. Ein weiteres Indiz: Jede Website ist verpflicht­et, ein Impressum zu haben, in dem der Inhaber der Seite genannt ist. Manche unseriöse Seiten haben kein Impressum oder nur dubiose Angaben. Was sollte man tun, wenn man eine

Falschmeld­ung entdeckt hat? „Der größte Fehler ist, dauernd die falsche Behauptung zu wiederhole­n, aber nicht die richtige Informatio­n“, sagt Brodnig. Wenn es etwa heiße, die deutsche Bevölkerun­g werde durch Muslime ersetzt, reagierten viele Nutzer und schrieben: „Diesen Bevölkerun­gsaustausc­h gibt es nicht.“Dadurch wiederholt man aber, so Brodnig, was man widerlegen möchte. Besser sei es, direkt mit der richtigen Informatio­n zu kontern: „In Deutschlan­d gibt es nur fünf Prozent Muslime.“Mit einer derartigen Richtigste­llung im Kommentarb­ereich hilft man allerdings zugleich ungewollt den unseriösen Seiten. Denn durch jeden Kommentar hält der Google-Algorithmu­s den Beitrag für relevanter. Brodnig rät, einen Screenshot zu machen, den zu veröffentl­ichen und dazu zu schreiben: „Diese Falschmeld­ung kursiert, richtig ist Folgendes.“

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