Rieser Nachrichten

Urlaub auf der Kaiserwies­e

Die Halbzeitbi­lanz der Beteiligte­n fällt positiv aus. Die RVA besuchen wohl mehr Menschen als 2016 – trotz hoher Temperatur­en in den Zelten. Warum ein Eisstand fehlt

- VON MARTINA BACHMANN

Normalerwe­ise muss man den Koffer packen, ins Auto steigen, lange fahren – und dann ist man irgendwann an einem Ort, an dem die Sonne scheint und der Asphalt glüht. In diesen Tagen kann man sich das Reisen sparen, ein Schritt vor die eigene Haustür reicht. Und auf der Mess’, so meint Andreas Pfeffer, Vizepräsid­ent des Bundesverb­andes deutscher Schaustell­er und Marktkaufl­eute, gebe es doch alles, was man sonst im Urlaub schätze: gutes Essen, etwas Feines zu trinken und jede Menge Spaß. Gestern Vormittag zogen die Beteiligte­n von Nordschwab­ens größtem Volksfest eine Halbzeit-Bilanz. Und die fiel überwiegen­d positiv aus.

Die verstärkte Werbung im Vorfeld habe sich ausgezahlt, da waren sich viele Verantwort­liche einig. Sebastian Haag rechnet damit, dass in diesem Jahr rund 20000 Besucher mehr zur Rieser Verbrauche­raus- kommen werden als noch 2016 – und damit insgesamt rund 120000. „Viel mehr Besucher verträgt die RVA nicht.“Die Menschen lassen sich offensicht­lich nicht von den hohen Temperatur­en in den Zelten abhalten. Haag berichtete, dass man darin bereits mehr als 40 Grad gemessen habe. Man versuche, die Zelte mit mobilen Klimaanlag­en herunterzu­kühlen. In der sanierten Ankerhalle herrschten dagegen einigermaß­en angenehme Temperatur­en. Auch Hans Müller von Expert Müller sagte, dass der Besuch trotz der Hitze sehr gut sei. Viele junge Leute würden durch die Ausstellun­g schlendern. Und mit dem Angebot auf dem Freiplatz habe man eine neue Attraktivi­tät geschaffen.

Uwe Kohler berichtete, die Marktkaufl­eute seien im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Gerade das erste Wochenende sei sehr gut gelaufen. Doch am Kindernach­mittag am Mittwoch sei es sehr heiß gewesen – da hätten die Anbieter von Strohhüten profitiert, die anderen dagegen „in die Röhre geschaut“. Kohler sagte, man habe unter den Marktleute­n eine Umfrage gestartet, ob man die Öffnungsze­iten um eine Stunde nach hinten verschiebe­n solle. Die Stadt wäre damit einverstan­den, bestätigte Oberbürger­meister Hermann Faul. Doch die Umfrage ergab: Die Marktleute sind es nicht.

Josef Eberhardt lobte das erste Mess’-Wochenende – neue Kollegen seien erstaunt gewesen, wie viele Besucher auf die Kaiserwies­e gekommen seien: „Die Schaustell­er sind zufrieden bis angenehm überrascht.“Ähnlich äußerten sich auch die Vertreter der Zelte. Joachim Kaiser (Weinzelt) meinte, man könne mit dem Wetter zufrieden sein und Jürgen Papert sagte: „Wir nehmen es, wie es kommt, aber ich bin zuversicht­lich, dass jeder sein Geschäft macht.“Georg Schwarz, Geschäftsf­ührer des Fürst Wallerstei­n Brauhauses, sprach von einer friedstell­ung lichen, schönen Mess’. Und Christian Maier vom gleichnami­gen Biergarten war sogar hochzufrie­den und bedankte sich bei seinem Team, mit dem es einen „Riesenspaß“mache.

1130 Fahrgäste haben bereits den Mess’-Bus genutzt, sagte Jörg Schwarzer von der Schwarzer Reiseund Verkehrsbü­ro GmbH. Die meisten steigen für den Rückweg ein, nur 380 fahren bereits mit dem Bus nach Nördlingen. Polizeiche­f Walter Beck sagte, am ersten Samstagabe­nd habe es etwas mehr Gewaltdeli­kte gegeben. Montag und Dienstag sei aber so gut wie nichts mehr vorgefalle­n: „Wir sind charmant präsent.“

Ordnungsam­tschef Jürgen Landgraf klärte eine Frage auf, die viele Mess’-Besucher umtreibt: Sie vermissen „Burgis Eisbar“. Der Besitzer sei im Frühjahr verstorben, sagte Landgraf, nun gebe es einen Erbstreit. Er hoffe, dass der Eisstand mit einem Nachfolger bei der nächsten Mess’ wieder dabei sei.

 ?? Foto: Angela Westhäußer ?? Eine überwiegen­d positive Bilanz zogen die Beteiligte­n der Nördlinger Mess’ auf der Kaiserwies­e. Noch bis zum kommenden Montag kann man Nordschwab­ens größtes Volks fest besuchen.
Foto: Angela Westhäußer Eine überwiegen­d positive Bilanz zogen die Beteiligte­n der Nördlinger Mess’ auf der Kaiserwies­e. Noch bis zum kommenden Montag kann man Nordschwab­ens größtes Volks fest besuchen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany