Bauarbeiten: Was die Anwohner zahlen müssen
In Nördlingen wird nicht nur an der Baldinger Talergasse gearbeitet
Der Haupt- und Finanzausschuss im Nördlinger Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung zur Endabrechnung beziehungsweise zu Anwohner-Vorauszahlungen zu drei Straßenbauprojekten abgestimmt. In der Baldinger Talergasse wurde zwar noch nicht mit den Baumaßnahmen begonnen, aber als rechtliche Grundlage war der Beschluss des Ausschusses erforderlich.
Die Maßnahme besteht aus zwei Teilen, dem Hauptstraßenzug von der Romantischen Straße bis zum Bachäcker und einem Stichweg. Der Hauptzug wird als Haupterschließungsstraße eingestuft, da sich Anwohnerund Durchgangsverkehr in etwa die Waage halten. Das bedeutet, dass die Stadt Nördlingen für Arbeiten an der Fahrbahn 60 Prozent der Kosten tragen muss, für andere Gewerke wie Grünflächen oder Beleuchtung 50 Prozent. Insgesamt werden für den Hauptzug Baukosten von 721 000 Euro veranschlagt, wovon auf die Anwohner 338 000 entfallen; das entspricht 10,73 Euro pro Quadratmeter. Die Kosten für den Stichweg belaufen sich auf insgesamt 152 000 Euro. Da dieser als Anwohnerstraße deklariert ist, tragen die Anwohner 60 Prozent der Straßenbaukosten und 50 Prozent für die übrigen Maßnahmen; insgesamt errechnen sich 91 000 Euro, sprich 7,69 Euro pro Quadratmeter. Die Beiträge sollen in zwei Raten eingezogen werden.
An den Arbeiten im Koppenhof, einer 60 Meter langen Stichstraße an der Drehergasse, wurde im Mai dieses Jahres begonnen; der Kanal war dort schon 2015 saniert worden. Die Gesamtkosten für die Straßensanierung belaufen sich auf 152 000 Euro. Da die Straße als Anwohnerstraße eingestuft ist, entfallen auf die Anwohner 91 000 Euro, also 11,58 Euro pro Quadratmeter, wovon die Hälfte als Vorauszahlung eingezogen wird. Allerdings trägt ein besonders großer Anwohner den Löwenanteil – für die angrenzende Polizei bezahlt der Freistaat Bayern gut zwei Drittel der Gesamtbeiträge.
In der Frauengasse und der Deininger Mauer wurden im Frühjahr sieben neue Straßenlaternen installiert, sodass auf der Strecke von der Löpsinger bis zur Deininger Straße nun insgesamt zehn Laternen stehen. Die Endabrechnung weist 28000 Euro aus; da es sich um eine Anliegerstraße handelt, tragen die Anwohner 60 Prozent der Kosten, was 1,74 Euro pro Quadratmeter entspricht.
Der Ausschuss beschloss aber nicht nur, zu kassieren, sondern gewährte auch einen Zuschuss von 7350 Euro für das Kinderhaus St. Martin der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Dort sollen zum einen die 24 Jahre alten Urinale und Spülkästen für 1835 Euro ausgetauscht werden. Zum anderen gilt es, die ebenfalls 24 Jahre alte Beleuchtung durch zeitgemäße LEDBeleuchtung zu ersetzen, was laut Angebot 16 600 Euro kostet. Die Voraussetzung für die städtischen Förderrichtlinien sind eingehalten; zumal vor allem Maßnahmen zur Energieeinsparung gefördert werden sollen.
Daher kann ein Zuschuss von 40 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtkosten gewährt werden, was 7350 Euro entspricht. Der Hauptund Finanzausschuss traf alle aufgeführten Beschlüsse einstimmig.