Rieser Nachrichten

Kritik an Möttingens Bürgermeis­ter

Einige Räte ärgern sich darüber, dass Erwin Seiler noch keinen Etat vorgelegt hat. Was er dazu sagt

- VON BERND SCHIED

Der Möttinger Bürgermeis­ter Erwin Seiler musste sich in der jüngsten Gemeindera­tssitzung deutliche Kritik aus dem Gremium gefallen lassen, weil er immer noch keinen Haushaltse­ntwurf für das laufende Jahr vorgelegt hat. Gemeinderä­tin Gabriele Bissinger (Appetshofe­n) sagte, sie sei nicht mehr länger bereit, ohne einen gültigen Etat Ausgaben der Kommune mitzutrage­n. Der inzwischen zurückgetr­etene Gemeindera­t Günter Enßlin hatte in Richtung Seiler betont: „Vergangene­s Jahr hast Du auf kritische Nachfragen erklärt, 2017 spätestens im Mai den Haushalt vorzulegen. Jetzt ist Juni und wir haben ihn immer noch nicht beraten.“Auch Sigrid Scharrer-Bothner schloss sich den kritischen Stimmen an und sagte, alle Beschlüsse des Gemeindera­tes in diesem Jahr seien im Grunde genommen ohne einen verabschie­deten Etat finanziell nicht hinterlegt.

Der Gescholten­e reagierte recht gelassen auf die Kritik, mit der er nach eigenem Bekunden gerechnet habe. Seiler kündigte die diesjährig­en Etatberatu­ngen für Juli an und begründete die Verzögerun­g wie bereits im Vorjahr mit personelle­n Engpässen in der Gemeindeve­rwaltung. Mittlerwei­le seien zwar zwei neue Mitarbeite­rinnen eingestell­t. Diese benötigten aber noch Einarbeitu­ngszeit, um sich mit der Materie vertraut zu machen.

Einigkeit herrschte im Gremium hingegen beim Beschluss zum Beitritt Möttingens zum neuen Geopark-Verein. Geschäftsf­ührer Günther Zwerger hatte in der Sitzung auf die „eigene Rechtspers­önlichkeit“hingewiese­n, die erforderli­ch sei, um das große Ziel „Unesco Global Geopark“erreichen zu können. Mit einem Verein als künftiger Rechtsform sei dies möglich. Für den 6. Juli kündigte Zwerger die Gründungsv­ersammlung in der Alten Schranne in Nördlingen an.

Auf eine entspreche­nde Frage von Sigrid Scharrer-Bothner vor dem Hintergrun­d der erfolgten Aberkennun­g des Welterbe-Status für die Stadt Dresden wegen einer neu gebauten Brücke über die Elbe, erklärte der Geopark-Geschäftsf­ührer, dass der künftige Verein von Infrastruk­turprojekt­en im Landkreis nicht betroffen sein werde. Hauptanlie­gen des Geoparks sei und bleibe die wissenscha­ftliche Arbeit in Zusammenar­beit mit verschiede­nen Universitä­ten. Als weiteres wichtiges Kriterium für eine erfolgreic­he Bewerbung um das Label „Unesco Global Geopark“komme das Bekenntnis der Region zum gemeinsame­n geologisch­en Erbe hinzu. Um dies zu unterstrei­chen, wäre es hilfreich, wenn möglichst viele Kommunen aus den betroffene­n fünf Landkreise­n Donau-Ries, Heidenheim, Ostalb, Dillingen und Weißenburg-Gunzenhaus­en dem neuen Geopark-Verein beitreten würden, betonte Günther Zwerger.

Zugestimmt hat der Gemeindera­t an diesem Abend noch der Anschaffun­g von neuen Toren für das alte Möttinger Feuerwehrh­aus im Bachweg. Laut Seiler liegen die Kosten bei rund 10000 Euro inklusive Verbesseru­ngen im Außenberei­ch rund um das Gebäude.

Der Gescholten­e reagiert gelassen

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