Rieser Nachrichten

IHK: Bildungsze­ntrum kommt nach Dillingen

Die Industrie- und Handelskam­mer macht den Weg frei für das regionale „Haus der Wirtschaft“für die Landkreise Donau-Ries und Dillingen

- VON BERTHOLD VEH

Nichts sprach dafür, dass die schwäbisch­e Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) bei ihrer Suche nach einem Standort für das Haus der Wirtschaft im Landkreis im letzten Moment von Dillingen abrücken könnte. Dennoch haben Regionalvo­rsitzender Peter Lachenmeir und IHK-Vizepräsid­ent Walter Berchtenbr­eiter vor dem Beginn der Vollversam­mlung einigen Unternehme­rn noch einmal die Gründe für die Errichtung eines regionalen Bildungsze­ntrums in Dillingen genannt.

„Auf hoher See, vor Gericht und bei einer Vollversam­mlung ist man nie hundertpro­zentig sicher“, sagte der frühere Grünbeck-Geschäftsf­ührer Lachenmeir. Und so wollten er und Berchtenbr­eiter nach einem dreijährig­en Vorlauf auch auf den letzten Metern alles dafür tun, dass die Entscheidu­ng der Wirtschaft­svertreter am Ende für Dillingen ausfällt. So kam es denn auch: Etwa 70 Mitglieder der Vollversam­mlung stimmten am Dienstagna­chmittag einstimmig dafür, dass das Haus der Wirtschaft Nordschwab­en in Dillingen errichtet wird.

Walter Berchtenbr­eiter war von dieser einmütigen Entscheidu­ng überwältig­t. „Das berührt mich sehr“, sagte der Vorstandsv­orsitzende der Dillinger Reitzner AG. Dass die Wirtschaft in Nordschwab­en hier an einem Strang gezogen und sich auf einen Standort im Kreis Dillingen verständig­t habe, sei „eine einmalige Geschichte“, betonte Berchtenbr­eiter.

Die IHK-Regionalve­rsammlung Donau-Ries um den Regionalvo­rsitzenden Franz Leinfelder aus Wemding und IHK-Vizepräsid­ent Wolfgang Winter habe die Sache voll unterstütz­t. Dass das Bildungsze­ntrum nach Dillingen kommt, sei ja keine Selbstvers­tändlichke­it gewesen. Im Gegenzug werde die Wirtschaft im Kreis Dillingen für das Technologi­e Centrum Westbayern (TCW) in Nördlingen werben. Dort wird der Hochschuls­tudiengang Systems Engeneerin­g etabliert.

IHK-Präsident Andreas Kopton, der in Harburg lebt, sagte: „Aus der Weiterbild­ungsinitia­tive Nordschwab­en ist mittlerwei­le ein stolzes Haus der Wirtschaft geworden.“Die neue Einrichtun­g werde die regionale Wirtschaft in den Bereichen Fachkräfte­sicherung und Wirtschaft­sförderung stärken. Die IHK hatte sich Ende des Vorjahres auf den Standort im Landkreis Dillingen und vorzugswei­se in der Kreisstadt verständig­t.

Mehrere Kommunen warfen daraufhin ihren Hut in den Ring. In einem Kriterienk­atalog seien die Anforderun­gen der Industrie- und Handelskam­mer und der IHK-Akademie aufgeliste­t worden. „Im Ergebnis war eindeutig der Standort auf dem Bahnhofsar­eal in Dillingen am besten geeignet“, teilte der Aufsichtsr­atsvorsitz­ende der IHK-Akademie, Christian Dierig, mit. Ein zentrales Kriterium sei beispielsw­eise die räumliche Nähe zum Nachbarlan­dkreis Günzburg in Westschwab­en gewesen. Denn so könnten die dort ansässigen Firmen ebenfalls von dem regionalen Bildungsze­ntrum der IHK-Akademie profitiere­n.

Beim Dillinger Bahnhof soll ein dreigescho­ssiger Neubau entstehen – neben dem von der Stadt geplanten Parkhaus. 2019 soll das Haus der Wirtschaft eröffnen, erläuterte IHK-Regionalge­schäftsfüh­rerin Bettina Kräußlich. Neben dem Bildungsze­ntrum und der IHK-Regionalge­schäftsste­lle für die Region Dillingen verstehe sich das Haus auch als Netzwerk- und Veranstalt­ungscenter für die regionale Wirtschaft.

Der Schwerpunk­t liege auf kleinen und mittleren Unternehme­n Die Themen Fachkräfte­sicherung, Gründung und Digitalisi­erung sollen dort eine Rolle spielen.

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