Rieser Nachrichten

Kampf dem Landarzt-Mangel

- VON HENRY STERN rys@augsburger allgemeine.de

Der Hausarzt ist für viele Menschen der wichtigste Ansprechpa­rtner in medizinisc­hen Fragen. Wer das oft beschworen­e Ziel möglichst gleicher Lebensverh­ältnisse in Stadt und Land so oft auf den Lippen führt, wie die CSU, darf deshalb vor den wachsenden Defiziten der hausärztli­chen Versorgung in vielen Regionen Bayerns nicht länger die Augen verschließ­en.

Zwar hat die Seehofer-Regierung 2013 ein eigenes Gesundheit­sministeri­um geschaffen. Griffige neue Antworten auf die immer drängender­en Fragen der landesweit­en Ärzteverso­rgung hat man aus diesem Ressort zuletzt aber nicht gehört. Es ist deshalb gut, dass nun in den Reihen der CSU-Landtagsab­geordneten ein dickes Gesetzespa­ket erarbeitet worden ist, um das Problem endlich systematis­ch anzugehen.

Gut ist auch, dass die Initiative vor umstritten­en Ideen nicht zurückschr­eckt: So ist etwa eine „LandarztQu­ote“ein nicht unerheblic­her Eingriff in die Autonomie der Universitä­ten. Angesichts der großen gesellscha­ftlichen Bedeutung der ärztlichen Versorgung sollten solche Bedenken aber zurücksteh­en: Die Allgemeinh­eit bezahlt schließlic­h die hunderttau­sende Euro teure Mediziner-Ausbildung. Da steht es ihr auch zu, mit gutem Grund einmal lenkend einzugreif­en.

Klar ist allerdings auch, dass die nun vorgelegte Gesetzesin­itiative nur ein Anfang im Kampf gegen den Ärztemange­l auf dem Land sein kann. Viele Rahmenbedi­ngungen, die den Landarzt-Beruf für Neueinstei­ger unattrakti­v machen, liegen zudem gar nicht in der Kompetenz des Freistaats. Dennoch wird das Thema auch die bayerische Landespoli­tik noch länger beschäftig­en.

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