Das Milchhäusle feiert Geburtstag
In der gegenwärtigen Zeit muss man als Landwirt erfinderisch sein, um in einem schwierigen Markt weiter ein Auskommen zu haben. Hans Schüle, ein Landwirt aus Harburg, hatte im Jahr 2011 eine Vision: „Frische Milch direkt aus seinem landwirtschaftlichen Betrieb vom Listhof in Harburg gleich in der Nähe zu vermarkten.“So entstand die Idee, ein sogenanntes „Milchhäuschen“in Harburg aufzustellen, in dem jedermann an einem Automaten seine frische Milch zapfen kann.
Mit Unterstützung der Stadt Harburg konnte seine Idee dann im Mai 2012 umgesetzt werden und das Milchhäuschen samt Milchautomaten im Mühlgässchen aufgestellt werden. Seitdem wird das Angebot „außerordentlich gut angenommen“, so der Landwirt. Allerdings bedeutet die täglich frische Vorhaltung der Milch auch einen erhöhten Arbeitsaufwand für die Familie Schüle. Wenn die Milch nicht direkt am Hof verkauft wird, muss diese vorher pasteurisiert werden. So nennt man den Prozess, bei dem die Milch auf 72 Grad für 20 Sekunden erhitzt und anschließend abgekühlt wird. Mit diesem schonenden Verfahren werden Keime abgetötet und die Milch somit für den Verbraucher länger haltbar gemacht. Rohmilch, also nicht pasteurisierte Milch, muss vor dem Verzehr nämlich erhitzt werden. Diese Arbeit erledigt der Landwirt bereits in den frühen Morgenstunden für seine Kunden. Der Milchautomat ist im Mühlgässchen in Harburg aufgestellt und für alle immer zugänglich. Der Kunde kann sein eigenes Gefäß mitbringen und die gewünschte Menge abzapfen.