Stiche nach Niederlage an Konsole
Mann verstümmelt Playstation-Gegner
Weil er einem jungen Mann das Gesicht verstümmelt hat, ist ein Angeklagter vom Hanauer Landgericht zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Flüchtling aus Eritrea einen befreundeten 18 Jahre alten Flüchtling aus Somalia bei einem Besuch in dessen Wohnung im Oktober 2016 in Schlüchtern attackierte. Er habe ihm mit zwei Messern in den Hals gestochen und anschließend die Augenlider und Teile der Ohren abgetrennt. Auch die Augäpfel wurden massiv verletzt, das Opfer ist seither nahezu blind.
Die Staatsanwaltschaft hatte zu Prozessbeginn einen Streit um Geldschulden angenommen. Doch diesen Grund wie auch andere Erklärungsversuche hielt das Gericht nicht für glaubhaft. Das Opfer hatte sich nach mehreren Krankenhausaufenthalten in die Schweiz abgesetzt und wollte nichts zur Klärung beitragen. Der Anwalt des Angeklagten verlas eine Erklärung: An die Taten könne er sich nicht erinnern. Wohl aber, dass er zuvor mit dem 18-Jährigen Playstation gespielt habe. Das Opfer habe gewonnen, ihn ausgelacht und beschimpft. Der Dolmetscher übersetzte die Schmähung mit dem Wort „Depp“. Staatsanwaltschaft und Nebenklage hielten dies als Erklärung für die Tat für unglaubwürdig. Kriminologen rätseln. Ein psychiatrisches Gutachten ergab, dass der Angeklagte womöglich unter einer tief greifenden Bewusstseinsstörung leide.