So finden Rieser die „Ehe für alle“
Gestern hat der Bundestag mit einer deutlichen Mehrheit von 393 zu 226 Stimmen die „Ehe für alle“beschlos sen. Gleichgeschlechtlichen Paaren wird es nun möglich sein, standesamt lich zu heiraten. Wir haben Menschen in Nördlingen gefragt, was sie von der Entscheidung halten. Manche wollten sich nicht dazu äußern – die Umfrage enthält deshalb vermutlich nicht das gesamte Meinungsspektrum.
Text und Bilder: Philipp Wehrmann Ich finde, dass in unserer Gesellschaft jeder machen kann und sollte, was er möchte, solange er die Rechte seiner Mitmenschen dabei achtet. Deshalb finde ich es richtig, dass gleichgeschlechtliche Paare jetzt heiraten dürfen. Wieso sollten sie es auch nicht dürfen, wenn zwei erwachsene Menschen sich bewusst dafür entscheiden? Neulich bin ich einmal angemacht worden, aber das nehme ich mit Humor. Markus Stelzig, Nördlingen Ich finde die Entscheidung des Bundestags sehr gut. Allerdings hätte die Ehe für alle schon sehr viel früher erlaubt werden sollen. Sicherlich hat es auch mit dem Bundestagswahlkampf zu tun, dass die Entscheidung jetzt so schnell fiel, aber das ändert nichts an ihrer Richtigkeit. Ich finde es gut, dass homosexuelle Paare jetzt gemeinsam ein Kind adoptieren können und steuerlich gleichgestellt werden. Jasmin Niederhuber, Regensburg Recht so! Die Ehe für alle ist ein wichtiger Schritt in die Richtung der liberalen Gesellschaft, die wir sein sollten. Gerade in diesen Tagen ist Toleranz das oberste Gebot – weil im Rest der Welt die Intoleranz immer mehr zunimmt. Auch die einfachere Adoption sehe ich durchweg positiv: Wieso sollten homosexuelle Eltern ihren Kindern weniger Liebe geben können, als heterosexuelle? Andreas Laaber, Bopfingen Ich finde die Entscheidung gut, sie war überfällig. Die Kanzlerin hat sich etwas verschätzt. Ich freue mich, dass sich die SPD mal durchgesetzt hat. Auch bei der Kindererziehung sehe ich bei homosexuellen Paaren keine Probleme, auch wenn die Kinder dann zwei Mütter oder Väter haben. Schließlich haben sie ja auch Großeltern, Tanten und Onkel. Alleinerziehende haben da oft größere Probleme, auch finanziell. Ilse Otto, Nördlingen