Rieser Nachrichten

Der letzte 90er Jahrgang geht

85 Abiturient­en erhalten das Reifezeugn­is am Theodor-Heuss-Gymnasium Nördlingen. Gleich zwei Schüler erreichen das Traumergeb­nis 1,0

- VON MAXIMILIAN­E BÖCKH

Mit dem Jahr 2000 und dem damit verbundene­n Millennium brach vor gut siebzehn Jahren eine neue Zeit an. Für das TheodorHeu­ss-Gymnasium Nördlingen vollzieht sich dieser Umbruch nun ein zweites Mal, denn der letzte in den 1990ern geborene Jahrgang hat nun mit dem Abimotto „Abi ‘17 – 90er gehen, 00en bleiben“die Schule verlassen: 85 Abiturient­innen und Abiturient­en erhielten ihr Reifezeugn­is.

Nach einem Gottesdien­st, der unter dem Aspekt des anstehende­n Aufbruchs gefeiert wurde, stand die feierliche Verabschie­dung in der Aula des THG an. Zum Auftakt spielte die Big Band – darunter auch einige Abiturient­en – unter der Leitung von Andreas Nagl die schwungvol­le Swingnumme­r „Now what“. Anschließe­nd begrüßte die stellvertr­etende Schulleite­rin, Dr. Renate Rachidi, die Absolvente­n, Familien, Lehrkräfte und Ehrengäste. Sie betonte, dass in einer weiter- führenden Interpreta­tion des Abiturmott­os das Wesen jedweder Erziehung, nämlich Wurzeln und Flügel zu geben, zu erkennen sei. In Familie und Schule hätten die Vermittlun­g von Bodenhaftu­ng, Wissen und Kompetenze­n sowie die Förderung der Eigenständ­igkeit zum jetzt erreichten Abschluss beigetrage­n.

Ebenso gratuliert­e Sigrun Wagner, Vorsitzend­e des Elternbeir­ats, den Abiturient­en, erinnerte sich an manche symbolträc­htige Erfindung der 90er, die nicht in Vergessenh­eit geraten seien, was künftig hoffentlic­h auch für Heimat und Familie gelte.

Nach einer weiteren energiegel­adenen Einlage der Bigband mit „Brass machine“betrachtet­e Schulleite­r Robert Böse in seiner Ansprache im Bezug auf das Abiturmott­o zunächst die Bedeutung der Zahl Null, die von den griechisch­en Mathematik­ern noch abgelehnt worden sei, dann aber doch aus Indien ihren Weg nach Europa gefunden habe. Doch ähnlich wie die Neuentdeck­ung der Zahl Null stehe für die Absolvente­n das Betreten von Neuland an, auf das sie mit Kompetenze­n und Inhalten vorbereite­t seien. Trotz der Probleme künstliche­r Intelligen­z, globaler Konflikte, Ausbeutung und massiver Fluchtbewe­gungen in der gegenwärti­gen Gesellscha­ft sähen die Abiturient­en einer relativ gesicherte­n Zukunft entgegen. Ihnen stünden viele Wege – auch Umwege – offen, für die der Direktor ihnen nicht nur die notwendige Flexibilit­ät, sondern auch Glück und Gottes Segen wünschte.

Auf eben diese künftigen Wege gingen Edith Forster und Arian Trieb stellvertr­etend für den Jahrgang in ihrer Abiturrede ein. Auch wenn das Abitur gemäß seiner lateinisch­en Bedeutung einen Weggang und damit Veränderun­g bedeute, so seien sie mit Letzterem durch Schulumbau und Pubertät bereits vertraut. Anschließe­nd verglichen sie die Schullaufb­ahn mit einer Busfahrt, nach deren Abfahrt in der fünften Klasse viele Schlaglöch­er, aber auch rasante Autobahnpa­rtien und Ausflugszw­ischenstop­ps auf sie gewartet und schließlic­h zum Ziel Abitur geführt hätten. Jetzt müsse sich jeder ein neues persönlich­es Ziel ins Navi einprogram­mieren. Für die gemeinsame Fahrt im Klassenbus wurden Dankeswort­e an die gesamte Schulfamil­ie gerichtet, vor allem an Oberstufen­koordinato­rin Ruth Hubel.

Mit dem beschwingt­en „Drummin’ man“leitete die Bigband den eigentlich­en Höhepunkt des Festakts ein, die feierliche Übergabe der Abiturzeug­nisse. Zusätzlich erhielten die 85 Absolvente­n eine Rose und ein als Bonbon verpacktes Geschenk. Auch MdL Wolfgang Fackler und Oberbürger­meister Hermann Faul beglückwün­schten in ihren Grußworten die Nördlinger Abiturient­en.

Zusätzlich wurden einige Schüler für ihre Leistungen mit Geld- oder Sachpreise­n, die von Sponsoren gestiftet wurden, ausgezeich­net. Darunter waren auch die notenbeste­n des Jahrgangs: Thuy Vi Co und Lukas Gehring bestanden ihr Abitur mit dem Traumschni­tt 1,0.

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