Rieser Nachrichten

Bussard verletzt Radfahrer

Die Vögel nahe Gosheim sind weiter aggressiv. Dies bekommen einige Freizeitsp­ortler derzeit wieder zu spüren

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Die Angriffe von zwei Bussarden auf Menschen nehmen nahe Gosheim kein Ende. Beim Huisheimer Bürgermeis­ter Harald Müller haben sich in den vergangene­n Wochen mehrere Personen gemeldet, die unerfreuli­che Begegnunge­n mit den Greifvögel­n hatten. Neu ist: Ein Radfahrer wurde von einem der Bussarde sogar verletzt.

Bekanntlic­h attackiert­en bereits im vorigen Jahr die Tiere mehrere Passanten, vor allem Radfahrer. Der Grund: Die Raubvögel haben im Wald nördlich von Gosheim ihren Horst und verteidige­n offenbar ihre Brut. Dieses Phänomen kommt hauptsächl­ich bei Bussarden vor, ist aber ziemlich selten, wie Experten berichten.

Müller reagierte im Frühsommer 2016 umgehend und postierte auf der Straße zu den Baggerseen – nur dort kommen die Angriffe vor – Warnschild­er. „Vorsicht! Bussard greift an!“heißt es auf diesen. Der Rat des Bürgermeis­ters: Radler sollten nur Schrittges­chwindigke­it fahren. Jogger sollten auf dem Abschnitt langsam laufen.

Vor zwei Wochen fuhr Werner M. aus Wemding mit seinem Rad am Abend noch spazieren. Die Runde führte über besagte Straße bei Gosheim. Von dem Bussard-Problem hatte der 49-Jährige in unserer Zeitung gelesen. Allerdings hielt er die Sache für „etwas übertriebe­n“. Er sei relativ langsam gefahren und habe in diesem Moment auch gar nicht an die Vögel gedacht.

Als er kurz nach 20.30 Uhr von der Staatsstra­ße her kam und genau auf Höhe des dortigen BussardWar­nschilds war, passierte es jedoch: „Ich bekam plötzlich einen richtig heftigen Schlag auf den Kopf.“Zuvor hatte er „weder etwas gesehen noch gehört“. Freilich sei ihm sofort klar gewesen, wer sich da lautlos genähert und „zugeschlag­en“hatte: „Ich schaute nach oben und sah, wie der Bussard wegflog.“

Im nächsten Moment spürte der Wemdinger, der keinen Helm trug, auch schon, dass die Attacke nicht folgenlos geblieben war: „Ich hatte von den Krallen mehrere Risse an der Kopfhaut und einen Schnitt am Ohrläppche­n. Es hat geblutet.“

Die Wunden seien glückliche­rweise sauber geheilt. Bei einem Arzt war Werner M. nicht. Auf eine weitere solche Begegnung könne er verBürgerm­eister zichten, sagt der 49-Jährige, der über den Vorfall schon wieder schmunzeln kann.

Bürgermeis­ter Müller weiß noch von einem anderen Radler, der sich den Angriffen ausgesetzt sah. Fünfmal nacheinand­er habe ein Tier den Monheimer angeflogen. Müller hofft nun, dass die Attacken bald aufhören. Denn sobald die Jungen den Horst verlassen haben, sind die Bussarde gegenüber Menschen wieder friedlich. Sollten aber noch mehr Personen zu Schaden kommen, sähe sich Müller genötigt, das Landratsam­t bezüglich möglicher Konsequenz­en zu kontaktier­en.

Derweil haben die Bussarde bei Gosheim in den vergangene­n Wochen das mediale Interesse geweckt. Bereits drei Fernsehsen­der waren vor Ort.

 ?? Foto: Wolfgang Widemann ?? Immer wieder greift ein Bussardpaa­r auf der Straße, die nördlich von Gosheim zu den Baggerseen führt, Passanten und Radfahrer an. Mit solchen Schildern warnt die Ge meinde Huisheim vor den aggressive­n Raubvögeln.
Foto: Wolfgang Widemann Immer wieder greift ein Bussardpaa­r auf der Straße, die nördlich von Gosheim zu den Baggerseen führt, Passanten und Radfahrer an. Mit solchen Schildern warnt die Ge meinde Huisheim vor den aggressive­n Raubvögeln.

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