So geht es mit der Windkraft weiter
Lange Zeit gilt das Stadtgebiet von Harburg als Ausschlussgebiet für Windräder. Doch inzwischen könnten die Anlagen südlich von Mauren gebaut werden. Stadträte haben Bedenken
Das Thema Windenergie erhitzt weiterhin die Gemüter. Nachdem der gesamte Bereich Harburg zunächst als Ausschlussgebiet gegolten hatte, da er sich innerhalb des Fünf-Kilometer-Radius’ zum Ries-Krater befindet, dürfen nun möglicherweise doch Windräder gebaut werden. Das teilte der regionale Planungsverband mit. Betroffen ist das Gebiet südlich von Mauren.
Es gebe bereits eine Anfrage eines Planungsbüros zu einer Privatfläche am Römerbad südlich von Mauren, erklärte Bürgermeister Wolfgang Kilian im Stadtrat: „Weitere Anträge werden folgen, wenn wir die Planungshoheit nicht an uns ziehen.“Deshalb wolle man ein Planungsbüro beauftragen, um zu klären, ob in diesem Bereich überhaupt Windräder gebaut werden können. Ähnlich in Donauwörth, wo dieses Thema ebenfalls diskutiert wurde, äußerten die Stadträte Bedenken. „Es handelt sich um ein Vogelschutzgebiet, dort leben auch andere schützenswerte Tiere und dort steht ein Baudenkmal. Zudem könnte auch das Thema Schattenwurf ein Problem für die Maurener werden“, sagte Elisabeth Trüdinger (CSU). Auch Stadträte, die sich zunächst für Windenergie ausgesprochen hatten, kritisierten den Standort. „Windkraft ist auch weiterhin eine gute Lösung, aber davon sollten die Bürger auch profitieren. Im Kreis Dillingen gibt es zwar eine große Anlage, aber kaum Wertschöpfung. Eine Anlage, die teilweise nur 200 Meter vom Vogelschutzgebiet entfernt ist, müssen wir nicht haben“, fand Axel Wiedenmann (PWG-BG-FW) deutliche Worte.
Diese Kritik stieß bei Claudia Müller (SPD) auf kein Verständnis: „Wir haben diese Flächen bereits positiv befürwortet. Immer wenn etwas konkret wird, rudern wir zurück.“Deshalb betonte Kilian, wie wichtig es sei, dass ein Planungsbüro den Bereich objektiv bewertet. „Bisher war das ja eine akademische Diskussion, aber durch die Änderung wird sie jetzt konkret“, sagte Kilian. Er zweifelt an der Wirtschaftlichkeit der Flächen südlich von Mauren: „Der bayerische Windatlas führt dort Geschwindigwie keiten von fünf oder sechs Metern auf. Mit diesen Werten kann man ein Windrad kaum wirtschaftlich betreiben.“Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung legte sich das Gremium auf das Planungsbüro Opla
„Es handelt sich um ein Vo gelschutzgebiet, dort leben auch andere schützenswerte Tiere und dort steht ein Bau denkmal.“
Elisabeth Trüdinger „Mit diesen Werten kann man ein Windrad kaum wirtschaftlich betreiben.“
Wolfgang Kilian
(Augsburg) fest. Dieses werde Für und Wider abwägen, so der Rathauschef weiter. Er betonte noch einmal, dass Harburg die Fortschreibung des Regionalplanes und eine Untersuchung der potenziellen Flächen will, um die Planungshoheit nicht aufzugeben. Anders als in Donauwörth stimmten die Stadträte gegen eine Stimme der Fortschreibung zu.