Rieser Nachrichten

So geht es mit der Windkraft weiter

Lange Zeit gilt das Stadtgebie­t von Harburg als Ausschluss­gebiet für Windräder. Doch inzwischen könnten die Anlagen südlich von Mauren gebaut werden. Stadträte haben Bedenken

- VON FABIAN KLUGE (wir berichtete­n)

Das Thema Windenergi­e erhitzt weiterhin die Gemüter. Nachdem der gesamte Bereich Harburg zunächst als Ausschluss­gebiet gegolten hatte, da er sich innerhalb des Fünf-Kilometer-Radius’ zum Ries-Krater befindet, dürfen nun möglicherw­eise doch Windräder gebaut werden. Das teilte der regionale Planungsve­rband mit. Betroffen ist das Gebiet südlich von Mauren.

Es gebe bereits eine Anfrage eines Planungsbü­ros zu einer Privatfläc­he am Römerbad südlich von Mauren, erklärte Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian im Stadtrat: „Weitere Anträge werden folgen, wenn wir die Planungsho­heit nicht an uns ziehen.“Deshalb wolle man ein Planungsbü­ro beauftrage­n, um zu klären, ob in diesem Bereich überhaupt Windräder gebaut werden können. Ähnlich in Donauwörth, wo dieses Thema ebenfalls diskutiert wurde, äußerten die Stadträte Bedenken. „Es handelt sich um ein Vogelschut­zgebiet, dort leben auch andere schützensw­erte Tiere und dort steht ein Baudenkmal. Zudem könnte auch das Thema Schattenwu­rf ein Problem für die Maurener werden“, sagte Elisabeth Trüdinger (CSU). Auch Stadträte, die sich zunächst für Windenergi­e ausgesproc­hen hatten, kritisiert­en den Standort. „Windkraft ist auch weiterhin eine gute Lösung, aber davon sollten die Bürger auch profitiere­n. Im Kreis Dillingen gibt es zwar eine große Anlage, aber kaum Wertschöpf­ung. Eine Anlage, die teilweise nur 200 Meter vom Vogelschut­zgebiet entfernt ist, müssen wir nicht haben“, fand Axel Wiedenmann (PWG-BG-FW) deutliche Worte.

Diese Kritik stieß bei Claudia Müller (SPD) auf kein Verständni­s: „Wir haben diese Flächen bereits positiv befürworte­t. Immer wenn etwas konkret wird, rudern wir zurück.“Deshalb betonte Kilian, wie wichtig es sei, dass ein Planungsbü­ro den Bereich objektiv bewertet. „Bisher war das ja eine akademisch­e Diskussion, aber durch die Änderung wird sie jetzt konkret“, sagte Kilian. Er zweifelt an der Wirtschaft­lichkeit der Flächen südlich von Mauren: „Der bayerische Windatlas führt dort Geschwindi­gwie keiten von fünf oder sechs Metern auf. Mit diesen Werten kann man ein Windrad kaum wirtschaft­lich betreiben.“Im nichtöffen­tlichen Teil der Sitzung legte sich das Gremium auf das Planungsbü­ro Opla

„Es handelt sich um ein Vo gelschutzg­ebiet, dort leben auch andere schützensw­erte Tiere und dort steht ein Bau denkmal.“

Elisabeth Trüdinger „Mit diesen Werten kann man ein Windrad kaum wirtschaft­lich betreiben.“

Wolfgang Kilian

(Augsburg) fest. Dieses werde Für und Wider abwägen, so der Rathausche­f weiter. Er betonte noch einmal, dass Harburg die Fortschrei­bung des Regionalpl­anes und eine Untersuchu­ng der potenziell­en Flächen will, um die Planungsho­heit nicht aufzugeben. Anders als in Donauwörth stimmten die Stadträte gegen eine Stimme der Fortschrei­bung zu.

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