Rieser Nachrichten

Inés und ihre Gespenster

Erzählunge­n aus Lateinamer­ika und der Karibik

- (hum)

Der Autor Harry Ulber ist in Nördlingen geboren, lebt seit vielen Jahren in München und veröffentl­ichte bereits zahlreiche von seiner Fantasie geprägte Geschichte­n. Jetzt brachte er den Band „Inés und ihre Gespenster“heraus, in dem er seine Reisen durch Lateinamer­ika und die Karibik in 26 Erzählunge­n verarbeite­te. Zehn davon handeln in dem fiktiven Dorf Tres Rios, das quasi einen Mikrokosmo­s des Lebens mit Einzelschi­cksalen, Leben und Tod, Liebe und Metaphysis­chem darstellt. Die gewohnte Lethargie wird hier eines Tages von Aufständis­chen bedroht, gegen die sich die sehr konträren Charaktere der Dörfler zusammensc­hließen. Die zehn Geschichte­n dazu verdichten sich innerhalb der Erzählunge­n zu einem eigenen Roman.

In weiteren mystischen und fantasievo­llen Geschichte­n muss sich eine Braut von Ziegenblut nähren, ein Todgeweiht­er muss noch einmal ins reale Leben zurückkehr­en, um der Gerechtigk­eit Genüge zu tun, ein Schwarzer lässt alle Ungeheuerl­ichkeiten, denen er ausgesetzt war, Revue passieren, ein Diktator wird durch einen anderen ersetzt und Inés Llorente erscheinen die Gespenster aus einer längst verlorenen Vergangenh­eit. Das Krokodil Basura lauert unentwegt in den Flüssen, so wie überall Diktatoren und Aufständis­che gierig um die Macht ringen. Am Ende siegt laut Harry Ulber nicht die Demut, sondern die Erkenntnis, dass es gilt, das Leben so auszugesta­lten, wie es von vornherein vorgegeben ist. O

Inés und ihre Gespens ter, Books on Demand, Taschenbuc­h, 492 Seiten, ISBN 978 3743185364.

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