In zwei Tagen fit für den Stadtlauf?
Am Samstag findet die Nördlinger Großveranstaltung statt. Kurzentschlossene können sich noch bis 45 Minuten vor dem Start anmelden. Worauf untrainierte Läufer achten sollten
Sechs Kilometer sind eigentlich nicht viel. Ungefähr so weit wie von Nördlingen nach Wallerstein. Dieselbe Länge hat auch der Nördlinger Stadtlauf, der in diesem Jahr bereits zum 14. Mal stattfindet.
Anmeldeschluss für größere Teams war der 28. Juni. Bisher haben sich schon mehr als 1300 Läufer angemeldet. Einzelstarter können sich noch bis 45 Minuten vor dem Start am Samstag, 8. Juli, anmelden.
Was können untrainierte Läufer so kurz vor der Veranstaltung noch tun, um fit zu werden? Michaela Faller von der Fitness World Nördlingen sagt: „Eigentlich nicht mehr viel.“Die komplette Strecke sei zu viel, der Körper könne sich nicht mehr richtig erholen. Stattdessen sollten die Teilnehmer kleine Läufe machen. „Ein moderates Krafttraining reicht aus“, sagt Faller. Sie empfiehlt, viel zu schlafen und nicht übermäßig zu trainieren. In den Tagen vor dem Stadtlauf sei es ratsam, Gemüse und Kohlehydrate zu essen. „Auf Süßigkeiten würde ich verzichten und eher Wasser trinken“, sagt Faller.
Sollten untrainierte Läufer überhaupt teilnehmen? Dr. Winfried Grunert, Internist in Nördlingen, sagt: „Bei jungen Menschen habe ich keine Bedenken, außer ein angeborener Herzfehler liegt vor.“Grundsätzlich könne jeder mitmachen. Die Strecke sei nicht so lang. Menschen ab 35 Jahren sollten dagegen vorab ihren Arzt aufsuchen. „Ein kleiner Check wäre nicht verkehrt“, sagt der Arzt. Dabei würden das Herz und das Blut untersucht werden.
Untrainierten Läufern empfiehlt der Mediziner, ohne Ehrgeiz zu laufen. „Wer nicht trainiert hat, kann auch keine Leistung abrufen“, sagt Grunert. Die Läufer sollten die Strecke genießen können.
Zur Ausrüstung hat der Arzt auch ein paar Tipps. Die Laufschuhe sollten einen ordentlichen Halt geben. Bei den warmen Temperaturen würden eine kurze Hose, ein luftiges Hemd oder T-Shirt, sowie eine Schirmmütze reichen. „Die Mütze schützt die Kopfhaut und bietet ein wenig Schatten für das Gesicht“, sagt Grunert.
Anderthalb Stunden vor dem Stadtlauf sollten die Teilnehmer nichts mehr essen. „Schnitzel mit Pommes ist kontraproduktiv“, sagt Grunert. Eine leichte Mahlzeit sei ratsam. Einen Powerriegel brauche es nicht. Melanie Töpfer vom Rieser Kraftwerk in Nördlingen sagt: „Eine Banane vor dem Lauf geht noch, zum Frühstück wären Haferflocken in Ordnung.“Am Vorabend und nach dem Stadtlauf sollten die Läufer Kohlenhydrate zu sich nehmen, also beispielsweise Nudeln oder Reis. Bei den warmen Temperaturen seien Trinkpausen für unmehr trainierte Läufer zu empfehlen. „Es ist wichtig, auf den Kreislauf aufzupassen“, sagt Töpfer.
Kurz vor dem Rennen sind laut Michaela Faller Lockerungsübungen wichtig. „Sie helfen, einem Muskelfaserriss vorzubeugen.“Melanie Töpfer weist darauf hin, dass einige Sportler beim Laufen ihre Schultern hochziehen. „Meistens sind der Nacken- und Schulterbereich verspannter als die Beine nach dem Wettkampf“, sagt sie. Es sei daher wichtig, die betroffenen Stellen zu dehnen. Michaela Faller sagt: „Ich habe Respekt vor jedem Teilnehmer, aber wenn es gar nicht mehr geht, sollte man aufhören.“Mediziner Winfried Grunert bringt es auf den Punkt: Für Untrainierte gelte das Motto „Laufen ohne zu schnaufen“. Wer gerne mitmachen möchte und sich nicht sicher ist, ob er die Strecke schafft, hat Alternativen: Kurz nach dem Hauptlauf können auch Walker starten.