Rieser Nachrichten

41 und noch Weltklasse

Maurer schwimmt um WM-Medaille

- (dpa)

Als Angela Maurer im Jahr 2000 ihre erste WM-Medaille im Freiwasser gewann, waren einige Gegnerinne­n der diesjährig­en Titelkämpf­e noch nicht einmal geboren. Mit fast 42 Jahren will sich die zweimalige Olympiatei­lnehmerin auch bei den Schwimm-Weltmeiste­rschaften in Ungarn einmal mehr behaupten. „Ich weiß nicht, ob es die letzte WM ist. Aber ich würde gerne noch einmal auf der großen Bühne mit einer Medaille nach Hause fahren“, sagte Maurer vor den Rennen im Plattensee.

Am Sonntag (10 Uhr) steigt sie über die olympische­n zehn Kilometer erstmals ins Wasser. Zum erweiterte­n Kreis der Anwärterin­nen für die Topplätze zählt die Schwimmeri­n mit der beeindruck­enden Willensstä­rke aber eher über die 25 Kilometer. „Über zehn Kilometer hängt das in meinem Alter von der Tagesform ab. Ich möchte mich dort aber auch einschwimm­en für die 25 Kilometer“, erklärte die Polizeikom­missaranwä­rterin, die von ihrem Ehemann Nikolai Evseev trainiert wird. Die 25 Kilometer zum Abschluss der Freiwasser-Wettbewerb­e am kommenden Freitag, fast sechs Stunden im Wasser, das ist die Welt von Angela Maurer. 20 Medaillen bei Welt- und Europameis­terschafte­n weist die Vita von Maurer auf. Bei ihren beiden OlympiaTei­lnahmen 2008 und 2012 schlug sie als Vierte und Fünfte an, das Ticket für Rio im Vorjahr konnte sie nicht lösen. Dass sie es diesmal über die 10-Kilometer- Qualifikat­ion wieder in den WM-Kader schaffte, war eine Überraschu­ng.

Nach dem Rücktritt von Rekordwelt­meister Thomas Lurz im Jahr 2015 ist die Erfahrung von Maurer im Team noch einmal ein Stückchen wertvoller. Maurer kann unzählige Geschichte­n von ihren Erlebnisse­n in den Seen, Flüssen und Meeren dieser Welt erzählen. Sie hat alle Bedingunge­n, alle Rennverläu­fe, alle Keilereien um Platzierun­gen erlebt. Von den Begegnunge­n mit Riesenschi­ldkröten vor Hawaii oder wunderbare­n Rennen über 37 Kilometer mit Abschnitte­n im Atlantik kann sie ebenso Anekdoten erzählen wie von toten Kühen im Wasser.

Maurer bedauert es allerdings ein bisschen, wie sich ihre geliebte Sportart im vergangene­n Jahrzehnt verändert hat. Denn seit der Olympia-Premiere 2008 ist der Fokus ganz auf die dort geschwomme­nen zehn Kilometer gerichtet. „Früher waren die 25 Kilometer eigentlich die Königsstre­cke im Freiwasser“, sagt die Mutter eines zwölfjähri­gen Sohnes.

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Foto: dpa Angela Maurer schwimmt bei der WM in Ungarn die 25 Kilometer.

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