Rieser Nachrichten

Damit Karies keine Chance hat

Wer regelmäßig zum Zahnarzt geht, kümmert sich nicht nur um seine Zähne. Für Kinder gibt es sogar etwas zu gewinnen, sagt Dr. Tanja Heinecke aus Nördlingen

- VON MAXIMILANE BÖCKH

Augen, Figur und Haare sind für viele das Erste, auf das sie beim Kennenlern­en achten, doch fast ein Drittel der Deutschen schaut zunächst auf den Mund und damit auf die Zähne. Schon allein dies sollte für viele ein Grund sein, sich intensiv mit dem Thema „Zahnhygien­e“auseinande­rzusetzen. Zugleich sind Zähne ein wichtiger Aspekt, wenn es ganz grundsätzl­ich um Gesundheit geht. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Kindern und Jugendlich­en, bei denen die Grundlagen für eine lebenslang­e Zahngesund­heit gelegt werden.

Zahnärztin Dr. Tanja Heinecke sagt: „Ganz generell haben die heutigen Zwölf- bis 18-Jährigen wesentlich bessere Zähne als früher. Das liegt sicherlich an den halbjährli­chen Prophylaxe­n und dem Versiegeln von Fissuren, den Zahnfurche­n.“Doch trotz dieser positiven Entwicklun­g gibt es nach wie vor das Bild des Angst einflößend­en Zahnarztbe­suchs. Um stattdesse­n gerade bei Kindern eine gewisse Motivation diesbezügl­ich zu erreichen, hat sich 1983 die Bayerische Landesarbe­itsgemeins­chaft Zahngesund­heit e.V. (LAGZ) zusammenge­schlossen. Ziel des Bündnisses ist die Vermeidung von Zahnerkran­kungen; dazu kommen die LAGZZahnär­zte direkt in die Kindergärt­en oder Schulen. Heinecke ist die schwäbisch­e Arbeitskre­isvorsitze­nde der LAGZ und schwärmt von den Besuchen in den Kindertage­sstätten: „Die Kinder saugen alle Informatio­nen auf und freuen sich darüber, mehr über das Zähneputze­n und die damit verbundene gesunde Ernährung zu erfahren.“

Für eine gute Zahnhygien­e in allen Altersstuf­en ist es wichtig, sich mindestens zwei Mal täglich zwei drei Minuten lang die Zähne zu putzen, dabei eine altersents­prechende, fluoridhal­tige Zahnpasta zu verwenden. Außerdem sollten unbedingt süße und kohlensäur­ehaltige Getränke sowie die Häufung von Zwischenma­hlzeiten vermieden werden. „Die Bakterien im Mund versäuern den Zucker, die Säure entkalkt den Zahn; in der Folge entsteht Karies“, erklärt Heinecke. Da das Zähneputze­n für die Kleinsten nicht immer ganz leicht ist, sollten Eltern bei Kindern bis circa sieben Jahren stets nachputzen. „Eine elektrisch­e Zahnbürste erleichter­t allerdings das Zähneputze­n auch schon bei Kindern“, gibt die Dentalmedi­zinerin als Tipp. Zusätzlich empfiehlt sie die Benutzung von Zahnseide sowie Interdenta­lbürstchen und regelmäßig­e halbjährli­che Zahnarztbe­suche.

Um diese Vorsorgeun­tersuchung­en beim Zahnarzt auch bei den Kindern zu einer Gewohnheit werden zu lassen, hat die LAGZ die Aktionen „Seelöwe“(für Kindergärt­en) und „Löwenzahn“(für Schulkinde­r) ins Leben gerufen. Dabei erhalten die Teilnehmer Aufkleber beziehungs­weise Stempelkar­ten, die bei jedem Zahnarztbe­such abgestempe­lt werden. Die Kindergarb­is tenkinder kleben ihre abgestempe­lten Aufkleber auf ein Poster im Gruppenrau­m, die Schüler werfen die Karten in eine Sammelbox. Am Ende des Kindergart­en- bzw. Schuljahre­s, also jetzt zum 28. Juli, werden die Karten und Aufkleber gezählt und an die LAGZ gemeldet. Für die Gruppen und Klassen mit den meisten Zahnarztbe­suchen gibt es Geld- und Sachpreise, sogar einen Ausflug in den Zoo. Wer also eine solche Sammelkart­e zu Hause hat, sollte entweder noch einmal mit seinem Kind beim Zahnarzt vorbeischa­uen oder die schon abgestempe­lte Karte noch abgeben.

„Die Bakterien im Mund ver säuern den Zucker, die Säu re entkalkt den Zahn, in der Folge entsteht Karies.“

Dr. Tanja Heinecke

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Foto: Böckh Der Löwe Dentulus, das Maskottche­n der LAGZ Aktion „Löwenzahn“will Schulkinde­r dazu bringen, regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen und auf eine gute Mundhygien­e zu achten.

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