Rieser Nachrichten

Citymaut für Nördlingen

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Berichters­tattung in den Rieser Nachrich ten zur Neuordnung der Parkauswei­se: Wer in Tokio oder Peking ein Auto anmelden möchte, der muss gleichzeit­ig einen eigenen Stellplatz dafür nachweisen, sonst gibt es keine Fahrzeugpa­piere. Für den Bereich der Nördlinger Altstadt könnte das eine bedenkensw­erte Anregung zu größerer Gerechtigk­eit hinsichtli­ch der Verkehrssi­tuation sein, denn dort herrscht eine ähnliche Bebauungsd­ichte wie in asiatische­n Wohnvierte­ln. Sinnvoll wäre dazu die Einführung einer Citymaut, mit den Stadttoren besitzt Nördlingen einzigarti­ge Voraussetz­ungen dafür. Nur über die Tore kann man in die Altstadt ein- und ausfahren, mit automatisc­hen Kennzeiche­nlesern ausgestatt­et, wären die Tore die Mautstelle­n für ein umfassende­s Abrechnung­ssystem nicht nur für das Parken in der Altstadt. Auch das Fahren in der Altstadt wäre kostenpfli­chtig, das ist die fasziniere­nde Neuerung.

Damit entfallen die unbeliebte­n und unpraktika­blen AnwohnerPa­rkausweise, die Finanzieru­ng der knappen Parkplätze wäre in solidarisc­her Weise auf viele Schultern verteilt. Die Altstadtbe­wohner müssen nicht mehr mit den Stadtbesuc­hern um Parkplätze konkurrier­en, denn sie haben dann ja einen festen eigenen Parkplatz, den sie entweder auf ihrem Grundstück schaffen oder in Parkhäuser­n anmieten, die mit den Erlösen der Citymaut finanziert werden.

Wo bleibt da der Datenschut­z? Den hat es für Autos nie gegeben, denn schon bald nach dem Automobil wurde aus guten Gründen das Auto-Kennzeiche­n erfunden. Und was geschieht dadurch mit dem Einzelhand­el? Der bekommt neue Chancen in einer aufatmende­n Altstadt mit minimalem Autoverkeh­r und vielen freien Parkplätze­n, in der sich die Menschen lieber treffen als in den langweilig­en Verkaufsma­schinen vor der Stadtmauer. Es wäre einen Versuch wert.

Reimlingen

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