Wer bezahlt für die Trumps?
Der Präsident streitet sich mit seiner Partei über Anwaltskosten in der Russland-Affäre
Als milliardenschwerer Immobilienmogul dürfte es für Donald Trump eigentlich kein Problem sein, eine Rechnung über 700000 Dollar zu begleichen. Und doch gibt es hinter verschlossenen Türen offenbar heftigen Streit über die Summe. Trump möchte, dass seine Partei, die Republikaner, die Anwaltskosten übernimmt, die durch die Vorwürfe im Russland-Skandal entstanden sind. Allein 50000 Dollar gingen an den Rechtsbeistand von Sohn Donald Trump Junior, der sich in der Hoffnung auf belastendes Material über Hillary Clinton mit russischen Emissären traf.
Doch die Republikaner wollen nicht den Zahlmeister spielen. „Ich weiß nicht, ob das überhaupt legal ist“, sagt Republikaner-Geschäftsführerin Ronna Romney McDaniel. Bisher ist meist Trumps Wahlkampf-Unterstützerverein eingesprungen. Allerdings dürften die Kosten angesichts immer neuer Enthüllungen in Sachen Russland und den Nachforschungen von Sonderermittler Robert Mueller deutlich steigen. Auch PräsidentenSchwiegersohn Jared Kushner gehört zu jenen Personen in Trumps Umfeld, die sich Anwälte besorgt haben. Billig ist keiner der Rechtsberater: Donald Trumps persönlicher Anwalt Marc Kasowitz etwa verlangt 1500 Dollar die Stunde.
Laut einer neuen Umfrage des Senders und der
steht für 60 Prozent der Amerikaner fest, dass Russland versuchte, die USPräsidentenwahl im vergangenen Jahr zu manipulieren. Zugleich sank die Zustimmung zu Trump auf 36 Prozent, dem bisher schlechtesten Wert für einen Präsidenten nach nur sechs Monaten im Amt.
Und es kommen neue Glaubwürdigkeitsprobleme auf anderen Feldern hinzu: Diese Woche will die Regierung ganz unter das Motto „Made in America“stellen, um die herstellende Industrie der USA zu fördern. Der Präsident will dazu eine offizielle Stellungnahme abgeben und das Weiße Haus die Aufmerksamkeit auf Waren aus amerikanischer Produktion lenken. USArbeitern wieder gut bezahlte Jobs in neuen Fabriken zu beschaffen, gehört zu den wichtigsten Wahlkampfversprechen der Regierung. Doch auch der Präsident und seine Tochter Ivanka lassen selbst offenbar lieber in Billiglohnländern produzieren als im teureren Heimatland: In Fabriken in Bangladesch werden Produkte für Ivanka Trumps Modemarke hergestellt. Dort verdienen Arbeiter umgerechnet nur rund 60 Euro im Monat, wie die berichtet. Und auch die roten Baseball-Mützen mit der Aufschrift „Make America Great Again“– Erkennungszeichen der Trump-Anhänger – werden vielfach in China, Vietnam oder Bangladesch hergestellt.