Der Oscar kam mit Dracula
US-Schauspieler Martin Landau ist tot
Hochgewachsen, gut aussehend und ausgebildet in Lee Strasbergs berühmtem Actors Studio: Martin Landau war ein vielseitiger Charakterdarsteller, der es trotzdem in Hollywood nicht immer leicht hatte. Erst 1995, nach dutzenden Spielfilmen und zwei früheren Oscar-Nominierungen, erhielt er für eine Rolle in „Ed Wood“einen Oscar als bester Nebendarsteller. Überraschend starb Landau nun am Samstag während eines kurzen Krankenhausaufenthaltes in Los Angeles. Warum er dort zur Behandlung war, wurde zunächst nicht bekannt. Erst im Juni hatte er seinen 89. Geburtstag gefeiert.
Nach Theaterauftritten landete der Schauspieler 1959 in Hollywood gleich vor der Kamera von Alfred Hitchcock. An der Seite von James Stewart und James Mason spielte er in dem Thriller „Der unsichtbare Dritte“mit. Dann wechselte er vor die Fernsehkamera. Als Geheimagent Rollin Hand in der Serie „Kobra, übernehmen Sie“(Original-Titel „Mission: Impossible“) wurde Landau zum TV-Star. Eine Rolle, die ihn lange festlegte. An der Seite seiner damaligen Ehefrau Barbara Bain mimte er drei Jahre lang den Agenten. In den 70er Jahren war das Paar dann in der britischen ScienceFiction-Serie „Mondbasis Alpha 1“zu sehen. Die Ehe ging 1993 nach mehr als 35 gemeinsamen Jahren auseinander.
Gute Filmrollen blieben lange aus. Das Comeback glückte ihm 1989 mit „Tucker“, einer Filmbiografie von Francis Ford Coppola. Landau holte den Golden Globe als bester Nebendarsteller und eine Oscar-Nominierung. Dann wurde Woody Allen auf ihn aufmerksam. In „Verbrechen und andere Kleinigkeiten“spielte Landau einen Arzt, der seine Geliebte umbringen lässt. Wieder wurde er für den Oscar nominiert. Er bekam ihn schließlich für die Nebenrolle als abgehalfterter Dracula-Darsteller Bela Lugosi in Tim Burtons „Ed Wood“. Danach stand Landau bis ins hohe Alter regelmäßig vor der Kamera, oft in guten Nebenrollen, etwa als mysteriöser Dr. Kurtzweil in „Akte X – Der Film“.