Wo ist eigentlich das ganze Geld?
Moritz hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für ihn gefunden
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Moritz: „Wo ist eigentlich das ganze Geld?“
Lieber Moritz, ich würde dir jetzt gerne sagen können, dass es irgendwo einen riesigen Geldspeicher mit allem Geld drin gibt, wie der von Onkel Dagobert. Aber so einfach ist es nicht. Um deine Frage beantworten zu können, habe ich einen Experten von der Deutschen Bundesbank angerufen. Das ist sozusagen die Bank aller deutschen Banken. Und Stefan Hardt ist der Bargeldchef dort.
„Ausgangspunkt und Endpunkt für jedes Bargeld ist die Deutsche Bundesbank“, erklärt Stefan Hardt. Nur die Deutsche Bundesbank darf in Deutschland den Auftrag geben, Geldscheine drucken zu lassen. Das übernehmen dann besondere Sicherheitsdruckereien. Von dort aus werden die Geldscheine unter Polizeischutz mit einem Lastwagen zu den 35 Bundesbankfilialen transportiert. Auch in Augsburg gibt es eine.
Weltweit gibt es ungefähr 5 Billionen US Dollar Bargeld
Diese Filialen der Bundesbank zahlen dann die Geldscheine an die Banken und Sparkassen aus. Diese Geldinstitute haben dafür ein Konto bei der Bundesbank. Wenn sie Geldscheine bekommen, bucht die Bundesbank den entsprechenden Betrag von diesem Konto ab.
Die Banken und Sparkassen legen dann einen kleinen Teil des Geldes in die Kassen an den Kundenschaltern. Es wird zum Beispiel an einen Kunden ausgezahlt, der Geld von seinem Sparbuch abhebt. „Der Großteil des Bargeldes kommt aber in die Geldausgabeautomaten“, erklärt Stefan Hardt. Und von dort gelangt ein Geldschein dann auch in das Portemonnaie deiner Mutter oder deines Vaters.
Das Geld im Portemonnaie wird in der Regel wieder ausgegeben. Zum Beispiel, weil deine Eltern etwas im Laden kaufen. Dann kommt der Schein in die Kasse des Geschäfts. Entweder wird er anschließend als Wechselgeld … dass die Deutsche Bundes bank auch Geldscheine ver nichtet? Das geschieht zum Bei spiel, wenn ein Schein einge rissen, schmutzig oder bekritzelt worden war. Das kommt gar nicht so selten vor. Die kleinen Euro Banknoten wie 5er, 10er und 20er werden in der Regel ungefähr ein Jahr alt, bis sie vernichtet werden. Das kommt daher, weil sie häufig zum Bezahlen benutzt werden. Die großen Scheine wie zum Beispiel der 500er werden älter, weil sie nicht so häufig hin und hergereicht werden. Diese Banknoten werden eher ge spart. (lea)
wieder an einen anderen Kunden weitergegeben und von diesem wieder ausgegeben. Oder er wird am Abend zur Bank des Ladens gebracht. Diese bringt ihn dann wieder zur Bundesbank.
In einem Jahr laufen durch diesen Kreislauf der Bundesbank 15 Milliarden Banknoten im Wert von 500 Milliarden Euro. Diese Geldscheine wiegen zusammen ungefähr so viel wie 10 000 normale Autos.
Wo das ganze Geld ganz genau ist, weiß Stefan Hardt auch nicht. Er weiß aber, dass die Bundesbank bisher 600 Milliarden Euro an Bargeld an die Banken ausgezahlt hat. Der größte Teil davon befindet sich im Ausland. Ein kleinerer Teil wird von Leuten gehortet. Der allerkleinste Teil des Bargeldes landete in den Portemonnaies.
Stefan Hardt weiß übrigens auch, wie viel Bargeld es weltweit ungefähr gibt: Zusammengerechnet sind es 5 Billionen US-Dollar. Das entspricht fast viereinhalb Billionen Euro. Von dem Geld könnte man ungefähr 11000 Stück des Riesenflugzeuges Airbus A380 kaufen. Das ist schier unvorstellbar, nicht wahr? Lea Thies, Capito-Team O
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