Rieser Nachrichten

Schlimmste Cholera Epidemie der Geschichte?

Hilfsorgan­isation Oxfam befürchtet, dass sich 600 000 Menschen infizieren könnten

- (dpa)

Die Cholera-Epidemie im Bürgerkrie­gsland Jemen ist nach Angaben der Hilfsorgan­isation Oxfam schlimmer als jeder andere bekannte Ausbruch der Krankheit. Mit mehr als 360000 Verdachtsf­ällen in nur drei Monaten wüte die Krankheit heftiger als 2011 auf Haiti, wo es etwa 340 000 Fälle gab. „Im Jemen haben sich in nur drei Monaten mehr Menschen mit Cholera angesteckt als in irgendeine­m anderen Land innerhalb eines Jahres“, sagte der Leiter des Nothilfepr­ogramms, Nigel Timmins.

Verantwort­lich für den Ausbruch macht Oxfam die verheerend­e Situation in dem bitterarme­n Land auf der Arabischen Halbinsel. Seit 2014 bekämpfen sich dort schiitisch­e Huthi-Rebellen und die sunnitisch­e Regierung des Landes.

Ein saudi-arabisch geführtes Militärbün­dnis ist mit der Regierung verbündet und bombardier­t HuthiStell­ungen aus der Luft. Nach jahrelange­m Krieg sei der Umfang der Cholera-Epidemie auch ein Armutszeug­nis für die internatio­nale Gemeinscha­ft, so Timmins.

Und Oxfam zufolge könnte es noch schlimmer kommen: Die anstehende Regenzeit könnte die Krise deutlich verschärfe­n und die Zahl der Infizierte­n auf mehr als 600000 ansteigen lassen. In den vergangene­n Monaten verbreitet­e sich die Krankheit in fast allen Teilen des Landes rasant.

Bis jetzt sind knapp 2000 Menschen an der Krankheit gestorben. Cholera verursacht starken Durchfall und Erbrechen und ist besonders für Kinder, Alte und Kranke lebensbedr­ohlich.

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Foto: Hani Al Ansi, dpa Ein jemenitisc­her Junge mit Verdacht auf Cholera wird in einer Klinik behandelt.

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