Rieser Nachrichten

Entschleun­igung in der Juli-Hektik

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN redaktion@rieser nachrichte­n.de

Jetzt muss alles raus. Die Zeit läuft uns davon. In knapp eineinhalb Wochen ist schon Ferienzeit! Alles hetzt und rennt von Fest zu Sitzung und von Kultur-Höhepunkt zu Abschlussf­eier – als ob im August das Leben zu Ende wäre. Produktion, Dienstleis­tung, Handel und Handwerk steht unter Dauerdruck, alle Aufträge bitte sofort, besser noch gestern. Sie brauchen noch einen Termin beim Arzt oder Friseur jetzt im Juli? Um Gottes Willen, haben Sie nicht vorher gewusst, dass die Haare auch im Sommer wachsen? Die Hektik steigt mit den Temperatur­en.

Wie gut, dass es da wenigstens noch ein paar vereinzelt­e entschleun­igte Räume gibt. Zum Beispiel an den Schulen. Notenschlu­ss rum, Entlasssch­üler aus dem Haus – jetzt läuft’s aus mit Wandertag und Bundesjuge­ndspielen in die sechswöchi­gen Ferien. Der Lehrerverb­and teilt uns zwar aktuell mit, wie zeitaufwen­dig die neuen kompetenzo­rientierte­n Zeugnisse sind und dass die Belastung immer größer wird. Der Unterricht läuft dagegen meist untertouri­g. Wie denn auch, wenn mancherort­s das „Werkzeug“schon fehlt. An einigen Schulen steht die Bücherrück­gabe zweieinhal­b Wochen vor der Zensurenve­rteilung im Terminplan.

Vor unserem geistigen Auge stellen wir uns das mal in einem Handwerksb­etrieb vor. Da steht der Maurer vor seinem Chef: „Ich geb’ mal gleich Wasserwaag­e und Kelle ab, in zwei Wochen ist ja schon Urlaub . . . . “

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