Rieser Nachrichten

Der Gegner schaut nur zu

Der TSV Nördlingen startet mit einem 6:1 gegen Bad Grönenbach fulminant in die Landesliga-Saison. Vor allem einen Stürmer bekam der Aufsteiger zu keinem Zeitpunkt in den Griff

- VON KLAUS JAIS

Der Saisonstar­t ist dem Fußball-Landesligi­sten TSV Nördlingen zweifelsoh­ne geglückt: 6:1 (3:0) siegten die Rieser gegen den Aufsteiger TV Bad Grönenbach, der schon nach sieben Minuten 0:2 in Rückstand lag. Spieler des Tages war Philipp Buser, der als vierfacher Torschütze glänzte.

„Er ist der richtige Mann für die gefährlich­e Zone, er ist kaltschnäu­zig und beidfüßig“, lobte TSVTrainer Andreas Schröter seinen 26-jährigen Offensivsp­ieler. Mit einem Altersdurc­hschnitt von 25,23 Jahren hat der TV Bad Grönenbach den ältesten Kader aller Teams. Den größten Unterschie­d lieferten der beim TSV Nördlingen eingewechs­elte 18-jährige Nico Schmidt und der 41-jährige Spielertra­iner der Gäste, Florian Hartmann, der unmittelba­r nach dem Abpfiff von Schiedsric­hter Paul Birkmeir (SC Rohrenfels) seine Jungs nicht zum Auslaufen beorderte, sondern sie in die Kabine schickte: „Dort könnt ihr euch eine Begründung für den heutigen Auftritt einfallen lassen“, forderte er seine Spieler auf, die nach dem Durchmarsc­h von der Kreisliga in die Landesliga phasenweis­e überforder­t schienen.

In der zweiten Minute setzte Manuel Meyer eine Volleyabna­hme nach einem weiten Diagonalba­ll von Matthias Gröger noch über das Tor, doch in der vierten Minute die frühe Führung, als Daniel Holzmann auf Meyer spielte, der vor das Tor gab, wo Buser aus vier Metern erstmals vollstreck­te. Nur drei Minuten später das 2:0, als die Allgäuer Abwehrspie­ler Holzmann in seinem Tatendrang einfach nicht bremsen konnten, Pass in die Mitte, wieder war Buser zur Stelle. Danach zielte Holzmann aus acht Metern vorbei und Schröter zielte nach gewonnenem Zweikampf genau auf den slowakisch­en Torwart Milos Elias.

Nach 20 Minuten der erste und einzige Torschuss der Gäste in Richtung TSV–Gehäuse, doch Torwart Martin parierte den Schuss von Hartmann. Drei Minuten später das 3:0, als Schröter einen extrem langen Ball von Matthias Gröger erlief und Durchsetzu­ngsvermöge­n bewies. Bis zum Halbzeitpf­iff hatte Schröter drei weitere Offensivsz­enen, doch einmal schoss er einen Grönenbach­er an, dann parierte Elias den Schuss aufs kurze Eck (40.) und schließlic­h kullerte das Leder nur um Zentimeter vorbei (42.).

Zweifel am Heimsieg brauchte man zu keiner Zeit haben. Erst recht nicht, als die Nördlinger mit einem Doppelschl­ag auf 5:0 erhöhten. Zu- nächst landete ein fulminante­r Linksschus­s von Buser aus 18 Metern im Torgiebel (53.), und eine Minute später traf Schröter nach einem Querpass von Buser. Der Minderoffi­nger glänzte nicht nur als Torschütze, sondern auch noch als Vorbereite­r: Zweimal legte er für Marco Pfeffer auf, doch der zielte zunächst mit links über den Balken. Beim zweiten Versuch wurde der Schuss des Nördlinger­s noch zur Ecke abgefälsch­t.

In der 69. Minute gelang Denis Wassermann mit einem Schlenzer vom Strafraume­ck das unhaltbare Ehrentor, was TSV-Trainer Schröter sichtlich ärgerte: „Wir schaffen es einfach nicht, den einzigen guten Gästespiel­er am Torschuss zu hindern.“Apropos Schröter: Anders als sein Vorgänger Franz Wokon wird er am Spielfeldr­and schon mal richtig laut, insbesonde­re wenn es um die Disziplin geht.

Der Ärger über das Gegentor war schon nach zwei Minuten verflogen, denn Buser machte nach einem Querpass von Lamprecht das halbe Dutzend voll, als er mit seinem Flachschus­s den TV-Torwart auf dem falschen Fuß erwischte. Johannes Zwickl prüfte noch Torwart Martin mit einem Schrägschu­ss (77.), angesichts des klaren Sieges schonten die Gastgeber ihre Kräfte für das sonntäglic­he Spiel in Memmingen. „Dort sind wir ganz anders gefordert als heute, den klaren Sieg gegen harmlose Gäste darf man nicht überbewert­en“, holte Schröter seine Schützling­e gleich wieder runter.

TSV Nördlingen: Martin; Lamprecht, Käser, Michel (ab 71. Ilg), Gröger (ab 75. Schmidt), Holzmann (ab 60. Miehlich), Pfeffer, Buser, Halbmeyer, Meyer, Schröter.

TV Bad Grönenbach: Elias; Matthias Zwickl, Kutlik, Thomas Moritsch, Johannes Zwickl, Wassermann, Kühn, Einsiedler, Flack (ab 60. Zeller), Schreier (ab 46. Patrick Moritsch), Hartmann.

 ?? Foto: Dieter Mack ?? TSV Spieler Manuel Mayer (am Ball) zeigte im Spiel gegen Bad Grönenbach seine starke Übersicht, als er vor dem 1:0 auf den Spieler des Tages, Philipp Buser, querlegte, der aus geringer Entfernung nur noch Einschiebe­n musste.
Foto: Dieter Mack TSV Spieler Manuel Mayer (am Ball) zeigte im Spiel gegen Bad Grönenbach seine starke Übersicht, als er vor dem 1:0 auf den Spieler des Tages, Philipp Buser, querlegte, der aus geringer Entfernung nur noch Einschiebe­n musste.

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