Rieser Nachrichten

Damit es nicht mehr so zugig ist

Das Hauptgebäu­de der Realschule in Wemding wird grundlegen­d saniert. Warum dies dringend nötig ist und wie bei dem Millionenp­rojekt vorgegange­n wird

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Wenn der Winter kommt, müssen sich Schüler und Lehrer an der Anton-Jaumann-Realschule bisweilen warm anziehen. Weil sich in manchen Klassenzim­mern Oberlicht-Fenster, die ein Stück weit offenstehe­n, weder schließen noch weiter öffnen lassen, kann es Rektor Heinz Sommerer zufolge ganz schön zugig werden: „Wenn mann da eine Kerze auf dem Pult stehen hätte, wäre sie nicht lange an.“Dieser Zustand soll sich in absehbarer Zeit ändern. Am Montagnach­mittag fand der offizielle Spatenstic­h für die Sanierung des Hauptgebäu­des der Schule statt. Bis Ende 2020 soll das Bauwerk grundlegen­d erneuert werden. Das kostet viel Geld.

Da es sich um eine staatliche Schule handelt, ist der Landkreis für das Gebäude verantwort­lich. Landrat Stefan Rößle erinnerte daran, dass man „wahrlich enorm“in die Schulen der Region investiere. In Wemding läute man nun „den Beginn des Endes der alten Schule“ein. Rößle versprach: „Sie wird danach anders ausschauen.“

Der erste Entwurf war zu teuer

An dem Bauwerk aus dem Jahr 1972 sei „vieles überholt und sanierungs­bedürftig“. Kaputte Fenster und Jalousien stehen ganz oben auf der Mängellist­e. Weil die anstehende­n Arbeiten umfangreic­h sind, werde es nicht einfach, den Schulbetri­eb (derzeit 731 Schüler in 29 Klassen) am Laufen zu halten. Dies sei sich nur mit „größtmögli­cher Flexibilit­ät bei der Raumbelegu­ng“zu bewerkstel­ligen. Trotz der teilweise lärmintens­iven Arbeiten wolle man den Unterricht so wenig wie möglich beeinträch­tigen.

Die Maßnahme ist in drei Bauabschni­tte aufgeteilt, von denen jeder rund ein Jahr dauern soll. Erst kommt der nördliche Teil dran, dann von Mitte 2018 bis Mitte 2019 der südliche (wobei in dieser Phase viele Klassenräu­me betroffen sind) und schließlic­h der Aula-Bereich.

Ende 2020 soll das Projekt abgeschlos­sen sein. Die Kosten sind auf gut 12,1 Millionen Euro veranschla­gt. Vom Staat sind Zuschüsse in Höhe von fast 4,8 Millionen Euro zu erwarten. Dies seien eine Million Euro mehr als ein Jahr zuvor möglich gewesen wären, so Rößle. Bekanntlic­h hätte das Vorhaben einem ersten Entwurf zufolge 18 Millionen Euro verschlung­en – zu teuer, wie die Verantwort­lichen im Kreis vor einem Jahr meinten. Folge: Die Beteiligte­n setzten sich zusammen und es wurde abgespeckt. Rößle merkte dazu an: „Wir wollen eine gute, schöne Schule haben, aber keinen Luxus.“

Der Wemdinger Bürgermeis­ter Martin Drexler sagte, man habe lange auf diesen Tag gewartet. Die Anton-Jaumann-Realschule sei „die zentrale Realschule im Jura-Bereich“und gehöre zu den renommiert­esten im Landkreis. Rektor Sommerer erklärte: „Wir sind froh, dass wir das beginnen dürfen.“

Beim Spatenstic­h anwesend waren die beiden Bundestags­abgeordnet­en Gabriele Fograscher und Ulrich Lange, Landtagsab­geordneter Wolfgang Fackler, Bezirksrat Peter Schiele und einige Kreisräte. Planer der Sanierung ist das Architektu­rbüro Schlientz aus Nördlingen.

 ?? Fotos: Wolfgang Widemann ?? Politiker und Planer beim Spatenstic­h für ein über zwölf Millionen Euro teures Projekt in Wemding: Das Hauptgebäu­de der Re alschule wird jetzt saniert.
Fotos: Wolfgang Widemann Politiker und Planer beim Spatenstic­h für ein über zwölf Millionen Euro teures Projekt in Wemding: Das Hauptgebäu­de der Re alschule wird jetzt saniert.

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