Ein „grünes Klassenzimmer“im Geopark
Über 400 Schüler werden unterrichtet
Fünf Tage, neun Schulen, 16 Klassen und über 400 Schüler – das Erlebnis-Geotop „Lindle“bei Nördlingen ist zum Ende des Schuljahrs zum ersten „grünen Klassenzimmer“des Geopark Ries geworden. Martin Müller, Akademischer Rat an der Universität Augsburg, bietet zusammen mit Studenten wissenschaftlich begleitete Exkursionen an.
Der Nationale Geopark Ries arbeitet schon seit Jahren eng mit der Universität Augsburg, speziell dem Lehrstuhl für Didaktik der Geografie, zusammen. Nun gibt es eine zweite Version der Lehrerhandreichung, die Müller zusammen mit Lehramtsstudenten erarbeitet hat. Die Unterrichtsmaterialien sollen Schulen unterstützen, die Interesse an den außerschulischen Lernangeboten des Geoparks Ries haben und das Ries im Rahmen des Unterrichts behandeln wollen.
Im Juni und Juli waren Müller und Studenten mit über 400 Schülern im Lindle unterwegs. Damit eine ganze Klasse im Erlebnis-Geotop Platz findet, hatte der Geopark im Vorfeld weitere Sitzbänke und Tische aufstellen lassen.
Landrat Stefan Rößle freut sich, dass die Kooperation des Geopark mit der Universität so erfolgreich ist. Bei der offiziellen Übergabe der Lehrerhandreichung im ErlebnisGeotop eröffnete er offiziell das „Klassenzimmer unter freiem Himmel“.
Der Meteoritenkrater Ries mit seinem unverwechselbaren Zusammenspiel von Natur- und gewachsener Kulturlandschaft sei ein gut überschaubares Paradebeispiel geografischer Vorgänge, betonte Müller. Besonders interessant sei dabei das Riesereignis, das im Zentrum vieler heute noch feststellbarer räumlicher Prozesse stehe. So seien beispielsweise die regionale Landnutzung, das Mikroklima, die Besiedelungsgeschichte, die Verkehrsinfrastruktur, die Böden, die vorhandenen wirtschaftlich verwertbaren Rohstoffe – alles sei durch den Einschlag des Asteroiden vor rund 15 Millionen Jahren geprägt.