Rieser Nachrichten

Mehr zahlen für Freibad Eintritt?

Stadtverwa­ltung schlägt vor, die Preise in zwei Schritten auf bis zu 4,70 Euro pro Erwachsene­n-Tageskarte zu erhöhen. Die Mitglieder des Bauausschu­sses sind dagegen

- VON MARTINA BACHMANN

Wer heute den Regenschir­m in die Tasche steckt, kann auf das Wochenende hoffen. Dann soll der Sommer ins Ries zurückkehr­en, für Sonntag verspreche­n die Meteorolog­en Temperatur­en von bis zu 29 Grad. Dazu noch strahlende­r Sonnensche­in – genau das richtige Wetter für einen Besuch im Freibad. Bislang zahlen Erwachsene für die Tageskarte dort 4,30 Euro, eine Familienka­rte kostet 10,40 Euro. Die Stadtverwa­ltung hat aber jetzt vorgeschla­gen, die Preise zu erhöhen.

In der Sitzung des Bauausschu­sses des Nördlinger Stadtrates am Montagaben­d trug Kämmerer Bernhard Kugler die Argumente dafür vor. Allen voran: Das Freibad macht jährlich ein Defizit. Je nachdem, ob der Sommer nun besser oder schlechter ist, ist es kleiner oder größer. 2014 betrug das Minus 245 000 Euro, 2015 waren es 122 000 Euro, im vergangene­n Jahr 179000 Euro. Nicht einberechn­et sind bei diesen Beträgen die Zinsen und kalkulator­ischen Abschreibu­ngen, sagt Kugler, die betragen noch einmal rund 210 000 Euro. Die Verwaltung sei verpflicht­et, alle Gebühren turnusgemä­ß zu überprüfen, betont der Kämmerer, zuletzt habe man die Preise für das Freibad zur Saison 2015 erhöht. Kugler schlug vor, die Preise ab dem 1. Januar 2018 zunächst um circa fünf Prozent anzuheben, dann ab der Saison 2020 noch einmal. Konkret hätte demnach eine Erwachsene­n-Tageskarte im nächsten Sommer 4,50 Euro gekostet, die Familienka­rte 10,90, die Saison-Familienka­rte 157,50 Euro.

Die Mitglieder des Bauausschu­sses stellten sich jedoch geschlosse­n gegen den Vorschlag der Verwaltung. Sonja Kuban (Grüne/Frauenlist­e) meinte, es sollte für die Bürger kein Luxus sein, ins Freibad gehen zu können. Man belaste die Menschen derzeit mit zahlreiche­n Bauprojekt­en, sie müssten Einschränk­ungen hinnehmen. Und das Freibad mache auch ein Defizit, wenn man die Gebühren erhöhe. Kugler sagte auf Nachfrage der RN, er rechne damit, dass die Stadt pro Saison rund 200 000 Euro mit den Eintrittst­ickets einnehme. Eine Erhöhung der Preise um fünf Prozent bedeuten somit circa 10 000 Euro mehr im Stadtsäcke­l.

Als „komplett unvertretb­ar“bezeichnet­e Helmut Beyschlag (PWG) die angedachte Erhöhung. Das Solarbad solle schließlic­h eine Freizeitei­nrichtung für jedermann sein. „So was macht extrem schlechte Stimmung und das, wo sie gerade eh nicht so toll in der Stadt ist.“Außerdem gebe es Schallgren­zen, da liege man schon mit 4,30 Euro drüber. Thomas Mittring (Stadtteill­iste) meinte, eine Erhöhung der Eintrittsp­reise sei „nicht angebracht“. An zwei zusätzlich schönen Tagen erziele man mehr Geld.

Das Freibad sei eine Attraktivi­tät für die Menschen, die im Ries Urlaub machten, argumentie­rte Rita Ortler (SPD). Und die Preise seien bereits relativ hoch. Tatsächlic­h zeigt ein Blick auf die Internetse­iten der Freibäder der Nachbarstä­dte: In Sachen Eintrittsp­reise hat Nördlingen die Nase vorn. Im Oettinger Wörnitz-Flussfreib­ad zahlen Erwachsene zwei Euro für die Tageskarte, in Donauwörth sind es vier Euro, in Dinkelsbüh­l drei Euro und in Dillingen 3,10 Euro. Thomas Knie (CSU) sprach sich als letzter Redner klar gegen eine Erhöhung aus. Es gehe auch darum, ein Zeichen zu setzen, meinte er.

Das Thema ist damit zwar noch nicht vom Tisch, der Nördlinger Stadtrat wird heute Abend noch einmal darüber beraten. Doch die Tendenz, wie diese Abstimmung ausgeht, scheint klar zu sein.

 ?? Foto: Szilvia Izsó ?? Die Stadtverwa­ltung hat vorgeschla­gen, die Eintrittsp­reise für das Solar Freibad auf der Marienhöhe in Nördlingen zu erhöhen. Die Mitglieder des Bauausschu­sses lehnten das jedoch ab. Heute soll der Stadtrat über das Thema beraten.
Foto: Szilvia Izsó Die Stadtverwa­ltung hat vorgeschla­gen, die Eintrittsp­reise für das Solar Freibad auf der Marienhöhe in Nördlingen zu erhöhen. Die Mitglieder des Bauausschu­sses lehnten das jedoch ab. Heute soll der Stadtrat über das Thema beraten.

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