Rieser Nachrichten

Gegen die überborden­de Bürokratie

Der Landesvors­itzende der FDP in Bayern, Albert Duin, ärgert sich in Nördlingen über einschneid­ende und wirkungslo­se Gesetze

- VON BERND SCHIED

An Selbstbewu­sstsein mangelt es Walter Lohner nicht. „Ich werde den Wahlkreis DonauRies bei der Bundestags­wahl gewinnen und die CSU besiegen“, betonte der Direktkand­idat der FDP in Nordschwab­en bei einer Veranstalt­ung der Freien Demokraten in Nördlingen. Die Bürger sehnten sich nach authentisc­hen Politikern, die ihre Sorgen ernst nehmen und deren Interessen vertreten würden, sagte Lohner, der aus Gundelfing­en kommt und stellvertr­etender Bezirksvor­sitzender der Liberalen in Schwaben ist.

Einer, dem dieser Optimismus an diesem Abend sehr gefiel, war FDPLandesv­orsitzende­r Albert Duin, der sich in seiner Rede als „praxisnahe­r“Politiker bezeichnet­e. Ganz im Gegensatz zu den etablierte­n Abgeordnet­en, die häufig weit weg von den wahren Problemen der Bürger seien. Duin, gebürtiger Ostfriese und seit langem in Bayern zuhause, geißelte als mittelstän­discher Unternehme­r die überborden­de Bürokratie in der Wirtschaft, die vor allem dem Mittelstan­d schade – sei es beim Arbeitszei­tgesetz, beim Mindestloh­n oder bei den teilweise absurden Dokumentat­ionspflich­ten.

„Die Zahl an einschneid­enden und wirkungslo­sen Verordnung­en und Gesetzen nimmt bei uns langsam überhand“, beklagte sich Duin. Großkonzer­ne hätten damit im Gegensatz zu den kleinen und mittleren Betrieben weniger Probleme, weil sich dort teilweise ganze Abteilunge­n mit dem „Kram“beschäftig­ten.

Der bayerische FDP-Chef forderte zudem mehr Anstrengun­gen der Politik für die Bildung, insbesonde­re der berufliche­n. Teilweise massive Defizite erlebe er in der Allgemeinb­ildung der jungen Menschen, was ihn erschrecke. Nachholbed­arf gebe es in Deutschlan­d auch bei der Digitalisi­erung, nicht zuletzt im Mittelstan­d. Zudem dürfe es nach der nächsten Wahl auf keinen Fall zu Steuererhö­hungen kommen. Albert Duin geht davon aus, dass seine Partei nach vier Jahren Abstinenz wieder den Sprung in den Deutschen Bundestag sicher schaffen werde. In der vergangene­n Legislatur­periode habe das liberale Element gefehlt. Er selbst strebe nicht in den Bundestag, sondern werde 2018 für den Bayerische­n Landtag kandidiere­n. „Da kann ich dann mit der Straßenbah­n hinfahren.“Der Vorsitzend­e des FDPOrtsver­bandes Nördlingen, Frank Hahlbohm und der stellvertr­etende Kreisvorsi­tzende Dr. Mark Tanner bescheinig­ten dem Landesvors­itzenden, der FDP in Bayern einen „Reload“verpasst zu haben. Durch Duin lebe die Partei wieder auf, was auch in Nordschwab­en zu spüren sei.

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Foto: Schied Der Landesvors­itzende der FDP in Bay ern, Albert Duin, war in Nördlingen zu Gast.

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