Ein heißer Fleck

Gut, dass es solche fleißige Menschen gibt, die ihren Knochenjob abseits des großen Trubels, erledigen. Sein Arbeitsplatz war beim Reichsstraßenfest in der Nähe des Liebfrauenmünsters. Dass ihn der Journalist unserer Zeitung entdeckt hat, war Zufall. Er wollte nur einen Augenblick stehen bleiben, um den Gaumenschmaus zu verzehren, den er gerade gekauft hatte. Weit wollte er nicht laufen, weil dieses dampfende Etwas in seinen Händen forderte, dringend gegessen zu werden. Deswegen stellte er sich neben den Verkaufsstand und da sah er ihn. Gerade öffnete er das Türchen und aus der Öffnung strömte ihm eine heiße Wolke entgegen, die direkt aus der Hölle zu kommen schien. Still und konzentriert nahm er das Blech heraus und drehte es herum. Die Anstrengung spiegelte sich in seinem Gesicht und der Schweiß auf seinen Unterarmen bewies, welche Belastung ihn in diesem Moment konfrontierte.

Ja, es sei hier am Ofen schon sehr heiß, bestätigte er. Aber statt zu jammern ließ er sich von seinem Kameraden abwechseln und setzte sich für einen Augenblick, um sich einen Schluck aus seiner Bügelverschlussflasche zu genehmigen. Wenige Minuten später griff er wieder zu seinem Handschuh und arbeitete weiter. Daheim machte sich dann der Reporter ein paar Stunden später Vorwürfe, denn er hatte den Beiden vergessen zu sagen: „Euer Rahmfleck war spitze!“