Verkehr und Sicherheit: So läuft die Radltour ab
Polizisten auf Motorrädern eskortieren heute die mehr als 1000 Fahrradfahrer nach Nördlingen. Straßen werden zeitweise gesperrt. Wie die Kaiserwiese am Abend gesichert wird
Nördlingen Die BR-Radltour schlängelt sich am Montag auf einer der wenigen Strecken, die ohne Baustellen ist, nach Nördlingen. Trotzdem rechnen die Veranstalter sowie die Stadt Nördlingen nicht mit einem Verkehrschaos.
BR-Organisator Wolfgang Slama sagt, man versuche auf den BR-Sendern im Radio vorab auf die Verkehrsbehinderungen aufmerksam zu machen. Alle Ortschaften, die auf der Strecke zwischen Gunzenhausen und Nördlingen liegen, seien mit Flyern über die „temporären Sperrungen“informiert worden. Weil die Radler geschlossen fahren, reiche es aus, die Strecke nur während der „Durchfahrtszeit“zu sperren – anders als bei Radrennen. Um 16.30 Uhr soll die Kolonne am Marktplatz in Nördlingen eintreffen, ständig begleitet von Polizisten auf Motorrädern. Am Ehringer Kreisverkehr sammelt sich der Pulk und fährt gemeinsam über den Inneren Ring, die Würzburger Straße und die Baldinger Straße zum Ziel, dem Marktplatz. Von dort aus fahren einige weiter über die Reimlinger Straße, die Augsburger Straße, die OskarMayer-Straße, die Krankenhausstraße, die Kerschensteiner Straße, die Christian-Ewig-Straße zur Goethestraße an die Schillerschule.
Am Dienstagmorgen ist nach dem Start um 9 Uhr am Marktplatz in Nördlingen mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Die Radltour verläuft weiter über die Baldinger Straße, die Herrengasse, die Neubaugasse, den Brettermarkt, die Reimlinger Straße, die Augsburger Straße und über die Oskar-MayerStraße nach Reimlingen. Von dort aus geht es über Balgheim, Mönchsdeggingen und Untermagerbein nach Bissingen und schließlich bis nach Gersthofen. Über 1000 Fahrer werden an der
BR-Radltour teilnehmen. Bei der Abendveranstaltung auf der Kaiserwiese rechnet David Wittner, Leiter der Tourist Information Nördlingen, mit etwa 10000 Besuchern. Untergebracht werden die Radler in Nördlinger Turnhallen, sagt Rudi Scherer, Sprecher der Stadt Nörd- 1100 Schlafplätze stehen bereit – davon 550 in der HermannKeßler-Halle, 400 in der Schillerhalle und 150 in der Sporthalle Augsburger Straße. Den E-BikeRadlern stehen 50 Ladestationen zur Verfügung. Damit während der sechstägigen Tour die Handyakkus durchhalten, werden Steckdosen bereitgestellt.
Jürgen Landgraf, der Leiter des Ordnungsamts Nördlingen, gibt einen Einblick in das Sicherheitskon- zept der Veranstaltung. Bei diesem handle es sich um ein komplexeres als bei bisherigen Veranstaltungen in der Region. 90 Sicherheitsleute sollen das Veranstaltungsgelände auf der Kaiserwiese sichern. An den drei Eingängen, nämlich der Unterführung, dem Zugang beim Kaufland-Parkplatz und bei den Toiletten, werde es Eingangskontrollen geben. Größere Handtaschen und Rucksäcke sind auf dem Gelände untersagt. „Allerhöchstens drei Lilingen. ter dürfen sie fassen, aber selbst das könnte problematisch werden“, stellt Landgraf klar. Zum Vergleich: Auf dem Oktoberfest sind nur 1,5 Liter erlaubt. Im Zweifel solle man die kleinstmögliche Tasche wählen.
Schon bei der diesjährigen Mess’ wurden an den Eingängen schwere Betonklötze abgestellt. Sie sollen verhindern, dass Fahrzeuge ungehindert auf das Gelände fahren können. Auch am Montag werden sie eingesetzt, um die Kaiserwiese zu sichern. An der Unterführung seien sie nicht notwendig, sagt Landgraf. Größere Fahrzeuge passen ohnehin nicht durch, die Metallpfosten halten kleinere Fahrzeuge ab.
Dass zwei Großveranstaltungen in diesem kurzen Abstand in Nördlingen stattfinden, sei eine neue Situation. Erst das Scharlachrennen, jetzt die BR-Radltour mit dem Konzert von Kim Wilde. „Der Scharlachrennenverein musste sich dieses Jahr wirklich beeilen, das hat gut geklappt“, lobt Landgraf.
Wolfgang Slama vom BR sagt, die Organisatoren hätten in den vergangenen Jahren aus „eigenem Antrieb“und wegen strengerer Vorschriften die Sicherheitsvorkehrungen bei der BR-Radltour verstärkt. Die Einlasskontrollen gehören zu diesen Neuerungen und seien vergangenes Jahr eingeführt worden. Anfangs hätten die Besucher dies noch mit Unbehagen aufgenommen, mittlerweile genössen die Sicherheitsvorkehrungen aber eine hohe Akzeptanz.
Die Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Schwaben Nord, Manuela Ambrosch, weist daraufhin, dass die Sicherheitskonzepte größerer Veranstaltungen in den vergangenen Monaten flächendeckend verschärft worden seien. Taschenkontrollen zählten dazu, außerdem wird das Gelände eingezäunt sein. Außerhalb des Geländes werden Banner auf Gegenstände aufmerksam machen, die auf dem Gelände verboten sind: Natürlich Waffen, aber zum Beispiel auch Glasflaschen sind nicht gestattet.
Federführend beim Schutz der Veranstaltung sei die Polizeiinspektion Nördlingen, so Ambrosch.