Er wünscht sich das „hörende Herz“
Matthias Breimair feiert seine Nachprimiz im Reimlinger Schlosshof
Drei Ereignisse kamen gestern vor der Kulisse des Reimlinger Schlosses zusammen, wie Pfarrer John Elavinakuzhyil schilderte: Im Vordergrund des Gottesdienstes unter freiem Himmel stand die Nachprimiz von Matthias Breimair aus Mertingen, der am 25. Juni im Augsburger Mariendom von Bischof Konrad Zdarsa zum Priester geweiht worden war. Als Neffe von Leonhard Dunstheimer hat er familiäre Beziehungen nach Reimlingen, nahm hier an Gottesdiensten teil, zweimal davon als Organist. 2009 machte er sich auf ins Priesterseminar, sein Weg führte über Passau und Innsbruck nach Augsburg.
Derzeit hält er trotz Urlaub an jedem Wochenende einen Gottesdienst, wird zwei Wochen Urlaubsvertretung in seiner Heimatgemeinde Mertingen machen und schließlich seinen Dienst in der Basilika in Kempten antreten. Das zweite Ereignis war die 90-Jahr-Feier der Musikkapelle Reimlingen, die mit Breimair und dem Altardienst feierlich Einzug auf dem Schlosshof hielt. Als Drittes wurde die Entsendung von Jakob Mayer als freiwilliger Missionar auf Zeit nach Manila gefeiert. Mayer absolvierte vor Kurzem sein Abitur und wirkte am Gottesdienst als Musikant der Reimlinger Jugendkapelle mit.
Der Neupriester Breimair, der den Gottesdienst gemeinsam mit Pfarrer Elavinakuzhyil zelebrierte, stellte das Gleichnis vom „hörenden Herzen“in den Mittelpunkt seiner Predigt, das sich einst König Salomon erbat, als Gott ihm einen Wunsch gewährte. Gott schenke dieses weise, verständige Herz den Menschen, doch diese müssen es pflegen gemäß dem Sprichwort „Übung macht den Meister“. Das Sprichwort treffe unter anderem vor allem für Musiker zu, band Breimair das Jubiläum der Musikkapelle geschickt in seine Predigt ein. Antrieb für die andauernden Übungen sowohl mit dem Musikinstrument als auch mit dem die göttliche Wahrheit hörenden Herzen sei die Leidenschaft, die oftmals Entscheidungen erfordere, bei denen es ums Ganze gehe: Zum Beispiel die lebenslange Hingabe an Christus als Priester oder den Lebensbund der Ehe. Dabei bekannte sich Breimair deutlich zu einer konservativen Haltung: „Hier geht es um die Weitergabe des menschlichen Lebens und die Familie als Keimzelle neuen Lebens und neuen Glaubens.“Und dann überdeutlich: „Nebenbei – das geht nur zwischen Mann und Frau.“
Im Anschluss gab der Neu- priester den Primiz-Einzelsegen, laut Pfarrer Elavinakuzhyil ein besonders wichtiger Segen. Nach dem Gottesdienst wurde der Mittagstisch auf dem Schlossgelände zu den Feiern des Tages eröffnet.