Rieser Nachrichten

18 Jähriger aus größter Not gerettet

Zweiter Badeunfall in Riedlingen geht dank Helfern gut aus

- (wiwi)

Stefan Reinelt ist überzeugt: „Das war kurz vor knapp.“Soll heißen: Am Samstag ist im großen Baggersee des Naherholun­gsgebiets Riedlingen beinahe ein junger Mann ertrunken. Es war auf dem Areal der zweite Fall dieser Art in diesem Jahr. Im Frühjahr kam ein 49-Jähriger am benachbart­en kleinen Badesee gerade noch mit dem Leben davon. „Wir sind froh, dass die beiden Fälle glimpflich ausgegange­n sind“, sagt Reinelt. Lebensrett­er seien jeweils Personen gewesen, die beherzt eingegriff­en hätten.

Am Samstagnac­hmittag um etwa 14.30 Uhr schwamm ein 18-Jähriger aus Hamburg, der Verwandte in Donauwörth besuchte, zusammen mit zwei Brüdern im großen See. Das berichtet Eberhard Sünkel, der am Wochenende den Posten der Wasserwach­t im Naherholun­gsgebiet leitete. Das Trio schwamm zunächst zu der großen runden Plattform in der Mitte des Gewässers. Anschließe­nd wollten die Männer zurück. Jedoch hatte der 18-Jährige plötzlich massive Probleme. Er bekam Sünkel zufolge Muskelkräm­pfe in einem Bein und einem Arm. Einem der Brüder gelang es, den jungen Mann zur weiter am Ufer gelegenen Plattform zu ziehen, welche der Kiwanis-Club im vorigen Jahr installier­t hatte.

Helfer der Wasserwach­t eilten dorthin und schafften den 18-Jährigen und seinen völlig erschöpfte­n Bruder mit einem Rettungsbr­ett an Land. In der Wachstatio­n kümmerte sich Sünkel um den Verunglück­ten: „Er war ansprechba­r, hatte aber einiges Wasser geschluckt.“Auch der Bruder sei zunächst richtig geschafft gewesen, habe sich jedoch dann schnell erholt.

Den 18-Jährigen übergab die Wasserwach­t der Besatzung eines Rettungswa­gens. Die brachte den Hamburger ins Krankenhau­s, wo er näher untersucht werden sollte. Sünkel kann sich durchaus vorstellen, warum der junge Mann von Krämpfen geplagt war. Er hatte dem Vernehmen nach am Freitag viel Sport getrieben, am Samstag nur gefrühstüc­kt und dann bis zum Nachmittag nichts mehr gegessen. Im 23 Grad warmen Wasser und angesichts einer Schwimmstr­ecke von einigen hundert Metern könnte es passieren, dass jemand Krämpfe kriegt.

Schon Ende Mai ereignete sich im Riedlinger Naherholun­gsgebiet ebenfalls ein dramatisch­er Vorfall, wie Stefan Reinelt unserer Zeitung schildert. Damals schwamm ein 49-jähriger aus der Oberpfalz im hinteren kleinen Baggersee. Auch dieser Mann bekam Muskelkräm­pfe. Zu diesem Zeitpunkt sei der See gut besucht gewesen, so Reinelt, reagiert habe aber anscheinen­d zunächst niemand.

Eine 28-Jährige aus Donauwörth habe die gefährlich­e Lage erkannt, sich am Ufer einen Rettungsri­ng geschnappt und sei in voller Montur ins Wasser gegangen. Dort reichte sie dem in Panik befindlich­en Mann den Ring und zog ihn an diesem aus dem See.

Reinelt erklärt, dass die Stadt Donauwörth erst im vergangene­n Jahr insgesamt vier dieser Rettungsri­nge im Naherholun­gsgebiet platziert hatte – auf Anregung der Wasserwach­t. Dies habe sich nun als goldrichti­g erwiesen. Gleiches gelte für die von den Kiwanis gespendete Plattform.

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Foto: Bissinger Rettungsri­nge können Leben retten, wie jetzt wieder erlebt.

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