Rieser Nachrichten

Pflege: Jeder fünfte Antrag scheitert

Erfolgsquo­te ist jedoch angestiege­n

- (epd)

Jeder fünfte Antrag auf Pflegeleis­tungen wird abgelehnt. Das geht aus der Antwort des Gesundheit­sministeri­ums auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor. Seit Inkrafttre­ten der Pflegerefo­rm zu Jahresbegi­nn wurden demnach bis Ende Mai von den Medizinisc­hen Diensten der Krankenver­sicherunge­n knapp 350000 Erstgutach­ten erstellt. Bei mehr als 70000 sei kein Pflegegrad festgestel­lt worden – insgesamt eine Quote von 20,1 Prozent.

Weiter heißt es in der Antwort des Ministeriu­ms, dass jedoch der Prozentsat­z der bewilligte­n Anträge höher liege als im Vorjahr. Im gesamten

Linke: Leistungen in Pflegegrad eins zu gering

Jahr 2016 war bei 31 Prozent der Erstbeguta­chtungen keine Pflegestuf­e festgestel­lt worden. Dem Gesundheit­sministeri­um zufolge wurden knapp 90 000 Erstantrag­steller (25,5 Prozent) in der Zeit von Januar bis Mai 2017 in den Pflegegrad eins eingestuft. Sie haben damit Anspruch auf maximal 125 Euro pro Monat für Betreuungs- und Entlastung­sleistunge­n.

Die Leistungen in Pflegrad eins seien zu gering, um mit dem Geld Sachleistu­ngen durch Pflegefach­kräfte zu bezahlen, kritisiert­e die Linke. Nach den jetzt vorliegend­en Zahlen bleibe nach der Pflegerefo­rm jeder zweite Erstantrag­steller ohne profession­elle Pflegeleis­tungen. „Das hat mit Bedarfsdec­kung nichts zu tun. Denn niemand beantragt Unterstütz­ung ohne Not“, sagte Sabine Zimmermann, die stellvertr­etende Vorsitzend­e der Linksfrakt­ion. Sie forderte eine solidarisc­he Pflegevers­icherung, in die alle einzahlen. Nur dann könnte es höhere Leistungen geben.

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Foto: dpa Nicht jeder Antrag auf Pflegeleis­tungen hat Erfolg.

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