Rieser Nachrichten

Klopp redet München stark

Der FC Bayern trifft heute auf Liverpool

- Andreas Schopf

Der moderne Fußballzir­kus bringt es mit sich, dass Vorbereitu­ngsspiele nicht mehr wirklich zur Vorbereitu­ng da sind. Fans und Öffentlich­keit wollen Erfolge, und das nicht erst zum Saisonstar­t, sondern auch in der Sommerpaus­e. Ein Phänomen, das vor allem beim FC Bayern zu beobachten ist. Der Rekordmeis­ter ist gerade zurück von seiner Asientour, die ihren Zweck eher im Marketing als in sportliche­r Vorbereitu­ng hatte. Trotzdem, nach drei Niederlage­n in vier Testspiele­n sieht der erfolgsver­wöhnte Bayernfan offenbar die Ziele der kommenden Saison in Gefahr. So muss sich Trainer Carlo Ancelotti vor dem Audi Cup, dem nächsten Vorbereitu­ngsturnier mit PR-Intention, von einem Journalist­en die Frage stellen lassen, ob er angesichts der dürftigen Ergebnisse in Asien bereits Druck verspüre. „Wir hatten gute und schlechte Spiele“, antwortet der Italiener diplomatis­ch. Und: „Es ist wichtig, dass wir aus den Fehlern lernen.“

Heute Abend (20.30 Uhr, ARD) spielen die Bayern im Halbfinale des Audi Cups, der seit 2009 alle zwei Jahre in der heimischen Allianz Arena ausgetrage­n wird, gegen den FC Liverpool. Ein großer Name des Weltfußbal­ls, der zuletzt um den Anschluss an die internatio­nale Spitze kämpfte. Unter Trainer Jürgen Klopp haben sich die „Reds“in der vergangene­n Saison mit dem vierten Platz in der Premier League zumindest die Qualifikat­ion für die Champions League erspielt. Der Gegner dort ist noch nicht ausgelost.

Dass die Ansprüche in Liverpool jedoch ein Stück weit bescheiden­er sind als in der bayerische­n Landeshaup­tstadt, machte Klopp deutlich. „Das Spiel ist für uns keine Standortbe­stimmung, dafür sind die Bayern viel zu stark“, sagte der ExDortmund­er. Klopp, der mit dem BVB schon mehrfach in der Allianz Arena triumphier­te, sieht den Branchenpr­imus der Bundesliga auf einem anderen Level als sein aktueller Verein. „Die Bayern sind eine der besten Mannschaft­en der Welt. Dorthin müssen wir erst noch kommen.“Für Liverpool ginge es deshalb nur darum, „zu sehen, was geht“.

Neben München und Liverpool komplettie­ren Atlético Madrid und der SSC Neapel das Teilnehmer­feld. Zum ersten Mal in der jungen Geschichte des Sponsorenc­ups sind damit alle mitspielen­den Mannschaft­en in der Champions League vertreten. Die Gewinner der Halbfinals treffen am Mittwochab­end aufeinande­r. Zuvor wird der dritte Platz ausgespiel­t. Ancelotti weiß, dass ein mauer Auftritt vor eigenem Publikum gerade nach den Testspiele­rgebnissen aus Asien schnell Unruhe in der Öffentlich­keit auslösen kann. Doch er bleibt gelassen: „In dieser Phase der Saison dürfen wir Fehler machen.“

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Foto: dpa Jürgen Klopp sieht sein Team lange nicht auf Augenhöhe mit den Bayern.

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