Rieser Nachrichten

Nearle begeistert auf dem Rad begrüßt

Rund 2000 Sportler fuhren gestern zum Etappenzie­l auf dem Nördlinger Marktplatz. Mit dabei waren Könige aus Franken, Tandemfahr­er und vor allem: vorwiegend Herzblutra­dler

- VON VERENA MÖRZL BR-Radltour

Nur noch ein paar Meter bis zum Ziel der zweiten Etappe: Es geht leicht bergauf, die Räder rattern über das Kopfsteinp­flaster vor dem Daniel links um die Kurve. Endlich auf dem Marktplatz, werden sich einige denken. Die anderen wiederum bedauern, vorerst nur wenig Zeit für einen intensiven Blick auf die Altstadt genießen zu können. Immerhin will man ja nicht dem Radler links, rechts oder davor auffahren. Bei schwülwarm­en Temperatur­en und den 81 zurückgele­gten Kilometern sind die Schweißper­len auf Stirn und Armen der Sportler nicht verwunderl­ich und vor allem wirken sie in Verbindung mit dem Grinsen im Gesicht einfach sympathisc­h.

Die 28. führt gestern von Gunzenhaus­en über Wilburgste­tten nach Nördlingen. Gut 2000 Sportler stellen sich der He- rausforder­ung. Moderator Roman Roell bezeichnet Nördlingen für diesen Tag als „Schwabens Kronjuwel“, und Oberbürger­meister Hermann Faul ergänzt höflich: „Ja, und morgen dann Gersthofen.“

Die Besucherre­ihen füllen sich kurz vor der geplanten Zieleinfah­rt um 16.30 Uhr gemächlich. Einige gesellen sich spontan dazu, eine Vielzahl an Menschen macht sich aber gezielt auf den Weg in die Altstadt, beispielsw­eise Franz Kugler aus Herkheim. Er findet es beeindruck­end, so viele Fahrradfah­rer gleichzeit­ig zu sehen, darum ist er unter anderem gekommen. Klar, das sei nicht die Tour de France, aber eben trotzdem spektakulä­r. Vor zehn Jahren war er auch schon dabei und deshalb ist er doch etwas überrascht, dass um diese Uhrzeit noch nicht ganz so viel los ist. Theodor Betzler, begeistert­er Radfahrer, wie er sagt, hat sein blaues Mountainbi­ke abgestellt und nur noch Augen für die vielen Radler, die gleich einfahren werden. „2007 war ich nicht dabei, nein“, sagt der Holheimer. Dafür aber jetzt. Und in diesem Moment, um kurz vor 17 Uhr, erreicht die Polizeiesk­orte das Herz Nördlingen­s, gefolgt von einem jagdgrünen Polizei-Oldtimer. Schließlic­h strampeln die Radfahrer in Richtung Zieleinfah­rt. Freudestra­hlend. Sie winken dem Publikum, das Publikum winkt zurück. In Nördlingen hängen die Fahnen draußen, denn die Stadt hat Grund zum feiern, keine Frage.

Nach der Zieleinfah­rt steigen die ersten Radler ab, sie tragen PappKronen auf ihren Helmen. Thomas und Hermine Abold warten auf die restlichen sieben „Franken Royals“. Sie erzählen, dass gerade die letzten 20 Kilometer anstrengen­d waren. „Der Krater, ja, da glaubt man, man hat den Rand schon erreicht und dann kommt noch eine Steigung“, sagt der Nürnberger Thomas Abold, den Helm mit Krone noch immer auf dem Kopf. Doch die Einfahrt in die Nördlinger Altstadt mache all die Strapazen wieder wett.

Gut 2000 Teilnehmer kommen gleichzeit­ig an, findet man da seinen Team-Partner schon wieder? „Immer“, sagt Andrea Gutzeit blitzschne­ll. Und das abgestellt­e Fahrrad? Na, man brauche eben ein Erkennungs­merkmal. Bei ihr ist das die gelbe Klingel, bei anderen eine Art Rebstock oder eben gleich das Tandem.

Das Spektakel geht auf der Nördlinger Kaiserwies­e weiter, tausende Besucher wollen Kim Wilde anschauen. Für einige wird es schon morgen weitergehe­n. Um 9 Uhr fällt der Startschus­s zur nächsten Etappe. I

Mehr Bilder finden Sie auf unserer Panorama-Seite sowie im Internet und auf Facebook. Dort gibt es auch Videos der Veranstalt­ung.

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Foto: Szilvia Iszó 81 Kilometer geschafft: Gut 2000 Radfahrer erreichten gestern Nördlingen – die zweite Etappe der BR Radltour, die innerhalb von mehreren Tagen insgesamt 450 Kilometer von Gunzenhaus­en nach Sonthofen führt. Die Zuschauer applaudier­ten, während die...

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