Schnelles Internet für Stadtteile?
Noch gut 30 Haushalte sind in diversen Oettinger Gebieten nicht an eine schnelle Verbindung angeschlossen. Im Herbst soll der Entschluss folgen, wie es weitergeht
Wann werden die noch unterversorgten Stadtteile Oettingens an das Breitbandnetz angeschlossen? Mit dieser Frage hat sich der Stadtrat kürzlich befasst. Um herauszufinden, ob in den jeweiligen Haushalten überhaupt schnelles Internet gebraucht wird, soll demnächst ein Schreiben an die Betroffenen verschickt werden. Dieses Papier läuft unter dem Namen „Umfrage Breitbandversorgung in den Stadtteilen“. Das Ergebnis soll dann, sagte Bürgermeisterin Petra Wagner, im besten Fall nach der Sommerpause vorliegen und beraten werden, sodass im Herbst eine Entscheidung getroffen werden kann, um auch die verfügbaren Fördermittel zu erhalten. Das Vorhaben müsse dann bis 2019 abgeschlossen sein, sagt sie.
In dem Schreiben, das die Bewohner möglichst früh wieder an die Stadt zurückschicken sollen, sollen Angaben zum aktuellen Internetanschluss gemacht werden.
die Erschließung, müssten sich die betroffenen Haushalte an den Kosten beteiligen, und zwar an den Tiefbauarbeiten auf dem eigenen Grundstück bis zur Leitung. In der Umfrage seien dafür maximal 800 Euro angegeben, sagt Wagner. Stadtrat Bernhard Raab merkte an, dass diese Kosten durch Eigenleistung gesenkt werden können.
Die betroffenen Ortsteile sind nach Angaben der Stadt Mörsbrunn, die Flugplatzsiedlung Heuberg, Bettendorf, Seehof, Lohe, Breitenlohe und weitere Einzelgehöfte. Der Breitbandpate der Stadt Oettingen, Dominik Einsele, sagt auf Nachfrage der Rieser Nachrichten, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Angaben dazu gemacht werden können, mit welcher Geschwindigkeit oder mit welcher Technik der Ausbau erfolgen wird.
Die geschätzten Kosten der Resterschließung des geförderten Breitbands, so hieß es in der Stadtratssitzung, würden bei rund 460 000 Euro liegen, der Eigenanteil läge bei etwa 137000 Euro. Bürgermeisterin Pe- tra Wagner sagte, dass aufgrund der finanziellen Situation der Stadt gut überlegt werden müsse, ob diese Summe investiert werden soll, um die rund 30 betroffenen Haushalte zu erschließen.
Wie die Stadt Oettingen auf ihrer Internetseite informiert, baut die Telekom derzeit parallel zum geförderten Breitbandausbau ihr Netz in Oettingen aus und erhöht die Geschwindigkeit. Demnach sollen etwa 1100 Haushalte vom Ausbauprogramm 2017 profitieren. Das Netz sei dann so leistungsstark, dass Telefonieren, Surfen und Fernsehen gleichzeitig möglich sein soll. Die maximale Geschwindigkeit beim Herunterladen solle auf bis zu hundert Megabit pro Sekunde steigen, beim Hochladen auf bis zu 40 Megabit pro Sekunde.
Die Bauarbeiten sind in Oettingen derzeit vielerorts zu sehen. InsErfolgt gesamt verlegt die Telekom rund 15 Kilometer Glasfaser und baut sieben Multifunktionsgehäuse neu auf. Nach Angaben der Stadt kommt das schnelle Netz wie folgt ins Haus: Auf der Strecke zwischen der Vermittlungsstelle vor Ort und dem Verteiler wird das Kupfer- durch ein Glasfaserkabel ersetzt. Deshalb würden die Übertragungsgeschwindigkeiten steigen. Die Verteiler werden zu Multifunktionsgehäusen (MFG) umgebaut. Die grauen Kästen am Straßenrand werden zu Mini-Vermittlungsstellen.
Im MFG wird das Lichtsignal von der Glasfaser in ein elektrisches Signal umgewandelt und über das bestehende Kupferkabel zum Anschluss des Kunden übertragen. Um die Kupferleitung schnell zu machen, wird „Vectoring“eingesetzt. Die Technik beseitigt elektromagnetische Störungen, weshalb beim Hoch- und Herunterladen höhere Bandbreiten erreicht werden. Es gelte die Faustformel: Je näher der Kunde am MFG wohnt, desto höher die Geschwindigkeit.
Rund 15 Kilometer Glasfaserkabel verlegt