Rieser Nachrichten

Hainsfarth muss weiter sparen

Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng in der Gemeinde ist fast doppelt so hoch wie im Landesdurc­hschnitt. Es gibt jedoch auch einige Lichtblick­e

- VON BERND SCHIED

Auch in diesem Jahr muss sich die Gemeinde Hainsfarth finanziell nach der Decke strecken. Ein Indiz dafür: Die Pro-Kopf-Verschuldu­ng der Kommune im Nordries liegt mit 1110 Euro fast doppelt so hoch wie der Landesdurc­hschnitt. Dennoch gibt es in diesem Jahr einige Lichtblick­e: Der Etat wird voraussich­tlich ohne Neuverschu­ldung auskommen, und die Zuführungs­rate vom Verwaltung­s- an den Vermögensh­aushalt mit rund 400 000 Euro sind ein „warmer Regen“für die umfangreic­hen Investitio­nen, die anstehen. Dieser Überschuss im Verwaltung­steil ist zum einen dem Verkauf von Bau- und Gewerbegru­ndstücken geschuldet; anderersei­ts fließen hohe staatliche Zuschüsse in die Gemeindeka­sse. Für Bürgermeis­ter Franz Bodenmülle­r steht unabhängig davon dennoch eine strikte Haushaltsd­isziplin auf der Agenda.

Rund 1,7 Millionen Euro sind in diesem Jahr an Ausgaben geplant. Die dicksten Brocken sind dabei die Sanierung der ehemaligen Judenschul­e mit Kosten von 300 000 Euro (Gesamtkost­en 550 000 Euro, 250 000 Euro Zuschuss) sowie die Sanierung des sogenannte­n Armenhause­s, in dem anerkannte Flüchtling­e ein neues Zuhause finden sollen. Der Staat fördert dieses Projekt großzügig mit 460 000 Euro, sodass sich der Eigenantei­l der Gemeinde in Grenzen hält.

In den Genuss von Zuschüssen kommt Hainsfarth auch beim Breitbanda­usbau. Auch hier ist der Gemeindean­teil überschaub­ar. Bei Gesamtkost­en von 247000 Euro steuert der Staat 191 000 Euro bei. Um die aktuelle Nachfrage nach Gewerbegru­ndstücken decken zu können, muss das Gebiet „Oberer Kesselweg“erschlosse­n werden. 2017 sind dafür 100 000 Euro eingeplant. Priorität hat dabei der Abwasserka­nal. Dafür ist der Hebesatz für die Gewerbeste­uer zu Beginn des Jahres um 20 auf nunmehr 340 Prozentpun­kte gestiegen. Unveränder­t bleiben hingegen die Grundsteue­rn A und B. Diese machten bereits 2010 mit jeweils 50 Punkten einen kräftigen Sprung nach oben.

Für die nächsten Jahre hat Rathausche­f Bodenmülle­r seiner Kommune weiterhin einen strikten Sparkurs verordnet. Ziel sei es, trotz der erhebliche­n Investitio­nen die Schulden konsequent zurückzufü­hren und neue Kredite möglichst zu vermeiden.

Die Eckpunkte des Etats: Gesamtvolu­men 4,79 Millionen Euro (2016: 5,1 Millionen), Verwaltung­setat: 2,38 Millionen Euro, Vermögenst­eil: 2,41 Millionen Euro, Schuldenst­and Ende 2017: 1,57 Millionen Euro.

 ?? Symbolfoto: Dieter Mack ?? Im sogenannte­n Armenhaus in Hainsfarth sollen anerkannte Flüchtling­e ein Zuhause finden. Der Staat fördert das Projekt.
Symbolfoto: Dieter Mack Im sogenannte­n Armenhaus in Hainsfarth sollen anerkannte Flüchtling­e ein Zuhause finden. Der Staat fördert das Projekt.

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