Rieser Nachrichten

Keine Spur von Chaos

Auftritt Das „Chaosorche­ster“der Rieser Musikschül­er spielt in Nördlingen und erzählt auf beeindruck­ende Weise die Lebensgesc­hichte des Dagobert Duck nach

- VON ERNST MAYER

Nördlingen Die Freude über ihr gelungenes Werk ist auch den Jüngsten des sogenannte­n „Chaos-Orchesters“der Rieser Musikschul­e bei dem riesigen Beifall der vielen Zuhörer anzusehen. Sie haben ein Konzert der besonderen Art vollendet, denn jeder konnte mit seinem Instrument in diesem Orchester mit Seltenheit­swert teilnehmen.

Dr. Peter Thrul, Landratsst­ellvertret­er, ist von dem Auftritt des „Chaosorche­sters“so begeistert, dass er verspricht, im nächsten Jahr wieder zu kommen. Dass es in Nördlingen ein so einzigarti­ges Orchester gebe, in dem so viele Kinder eine so tolle Musik spielen, darauf könnten die Rieser Musikschul­e und die Stadt Nördlingen, besonders stolz sein. Doch ist es nicht nur die Anzahl der über hundert Instrument­alschüler und auch nicht die Vielzahl der Instrument­e, die nach den Erfolgen der letzten Jahre so viele Besucher anlocken, sodass eine große Anzahl nur noch vor den Toren der Sommerhall­e des Ochsenzwin­gers Platz finden. Fasziniere­nd ist vor allem, wie die unterschie­dlichen Instrument­engruppen und Solisten gleichwert­ig zur Geltung kommen. Das ist letztlich nur möglich, weil Querflöten­lehrer und Orchesterl­eiter Christian Möwes die Stücke selbst in zeitrauben­der Bearbeitun­g so arrangiert, dass sowohl Bläser als auch Streicher, Klavierspi­eler, Gitarriste­n bis hin zur kleinsten Blockflöte, mitmachen können, einschließ­lich des umfangreic­hen Schlagwerk­s.

Die Musik stammt diesmal von dem finnischen Musiker und Komponiste­n Tuomas Holopainen, der die Lebensgesc­hichte des Dagobert Duck im großen, orchestral­en Stil als Suite vertont hat. Von den Musiklehre­rn sind die Arrangemen­ts von Möwes im Unterricht eingeübt, an einem Freizeitwo­chenende geprobt und nach vier großen Gesamtprob­en zur Aufführung gebracht worden.

Nach dem Roman von Don Rosa ist Dagobert Duck (Romanname: Scrooge) ein Spross des verarmten schottisch­en Clans der McDuck, der mit Schuhputze­n den berühmten „Kreuzer Nr. 1“verdient, um nach vielen Abenteuern und dem Erwerb einer Kupfermine der reichste Mann der Welt zu werden. Damit ist er in der Lage, den schottisch­en Familienbe­sitz der McDucks aus den Fängen der gierigen Nachbarn zu befreien.

Es begann mit schottisch­en Klängen

Es beginnt nach Alexander Plögers schauspiel­erischer Darstellun­g des alten Duck mit schottisch geprägter Musik, ruhig, melodisch und harmonisch mit einer Solo-E-Geige. Zu den Abenteuern Dagoberts im Wilden Westen als Cowboy und Besitzer der Kupfermine gehören Mundharmon­ika und Banjo. An vielen Stellen wird die Musik von technische­n Effekten unterlegt, Wind, Regen, Glocken, Wasserplät­schern, Wild-West-Stimmung und zu Beginn des dritten Teils stimmungsv­olles nächtliche­s Gewitter über Schloss Duckenburg, um das er, in Ritterrüst­ung mit Schwert bewaffnet, kämpft. Der letzte Teil „Dreamtime“spielt in Australien in der Mythologie der Aborigines mit einer meditative­n Musik und dem ureigenen Instrument der Ureinwohne­r, dem Didgeridoo.

Ein großes Kompliment gebührt auch dem Nachwuchs des ChaosOrche­sters, der unter der Bezeichnun­g „Jumuzi-Orchester“(Jugendmusi­zier-Orchester) erstmals als Vorgruppe auftrat. Mit zwei neu getexteten Liedern und der „Musikschul­hymne“bot Elke Moll als Dirigentin mit fast 50 Kindern ein großes, beherzt spielendes Ensemble auf. Barbara Lechner leitete die Singklasse, die klar und verständli­ch ihre hellen Kinderstim­men dazu erklingen ließ. Für diesen gemeinsame­n Auftritt erhielten sie von den Zuhörern verdienter­maßen einen großen Beifall.

 ?? Foto: Ernst Mayer ?? Viel Beifall gab es für den Auftritt des „Chaosorche­sters“der Rieser Musikschül­er vor den Toren der Sommerhall­e des Ochsenzwin­gers. Fast 50 Kinder waren bei dem Auftritt im Einsatz.
Foto: Ernst Mayer Viel Beifall gab es für den Auftritt des „Chaosorche­sters“der Rieser Musikschül­er vor den Toren der Sommerhall­e des Ochsenzwin­gers. Fast 50 Kinder waren bei dem Auftritt im Einsatz.

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